Unterwegs in Costa Rica

Um in Costa Rica von Tortuguero nach La Fortuna zu gelangen, steigen wir in ein winziges Flugzeug. Das ist mit Sicherheit nicht die günstigste Variante, aber – wie wir finden – die spannendste. Mit einem Boot machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Dort angelangt, begrüßt uns ein Mitarbeiter, der unser Gewicht und das unserer Rucksäcke mit Hilfe einer Personenwaage ermittelt. Noch ein kurzer Blick auf unsere Ausweise und der Check-In ist erledigt. In 20 Minuten kommt das Flugzeug, teilt es uns mit, bis dahin können wir uns gerne noch den Flughafen anschauen.

Viel zu entdecken gibt es nicht. Nach kurzem Fotoshooting auf der Ladebahn setzen wir uns in den Schatten und warten. Das Flugzeug kommt pünktlich und nachdem die anderen Passagiere ausgestiegen sind, beginnt für uns das Boarding. Auch das geht hier etwas anders. Nachdem der Pilot uns mit Handschlag begrüßt hat, steigen wir über eine kleine Leiter ein. Wir können uns unseren Platz aussuchen und bereits fünf Minuten später heben wir ab. Ohne Sicherheitshinweise. Der Flug dauert nur 30 Minuten.

Als wir wenig später in La Fortuna am Flughafen stehen, sind wir begeistert und möchten ab jetzt am liebsten nur noch so reisen.

Auf Faultiersuche in Costa Rica

In La Fortuna machen wir uns erneut auf Faultier-Suche. Zwar haben wir bereits in Tortuguero drei gesehen, allerdings alle bei Dunkelheit. Um unsere Chancen auf die Faultier-Sichtung zu erhöhen, suchen wir sie dieses Mal in einem Ökozentrum. Das ist ein kleines Stück Regenwald, in dem alle möglichen Tiere wohnen. Also eigentlich eine Art Zoo, nur ohne Käfige.

Das Faultier lässt auch hier erstmal auf sich warten. Kurz vor Ende unseres Rundganges sind wir dann aber doch noch erfolgreich. Direkt neben dem Imbiss des Zentrums sitzt eins im Baum. Und es hat sogar ein Baby dabei, wir sind hin und weg.

Lust bekommen?

Infos über Flüge mit Sansa Airlines gibt es hier. Die Buchung muss derzeit allerdings noch telefonisch und am besten auf spanisch erfolgen.

Das Ökozentrum Danaus liegt in La Fortuna und ist ca. zehn Minuten von der Stadt entfernt. Eine Taxifahrt ab Parque de La Fortuna kostet ungefähr 8 USD.

 

Auf den Spuren der Inka – Inka Trail Tag 3 und 4

Die ersten zwei Tage auf dem Inka Trail habe ich bereits gemeistert und auch über die Hälfte des Weges habe ich schon zurück gelegt… weiter geht´s!

Inka Trail Höhenprofil
Inka Trail – Das Höhenprofil

Inka Trail Tag 3 – Tag der nicht endenden Stufen

16km, 300 Meter bergauf, 1.000 Meter bergab

Der nächste Tag fängt an wie der vorherige. Um halb sechs klopft Nick ans Zelt und reicht mir eine Tasse Koka-Tee. Der Regen trommelt auf die Zeltplane und ist heute sogar noch etwas stärker als am Tag zuvor. Besonders gut geschlafen habe ich in dieser Nacht nicht, denn meine Luftmatratze hat leider alle Luft verloren und es war sehr ungemütlich und kalt.

Nach dem Frühstück lässt der Regen glücklicherweise etwas nach. Der heutige Tag ist der längste der gesamten Wanderung, insgesamt müssen wir 16km bewältigen. Der Weg besteht überwiegend aus Inka Stufen. Diese Stufen sind sehr steil, sehr hoch und sehr unregelmäßig. Speziell bergab erfordert das Gehen auf diesen Stufen höchste Konzentration. Wir sind daher überwiegend schweigsam unterwegs.

Während des Morgens hört es tatsächlich endlich auf zu regnen. Die Sicht ist allerdings weiterhin nicht besonders gut.

Nach fünf Stunden Wanderung machen wir eine kurze Mittagspause. Carlos hat wieder wunderbar für uns gekocht und auch Koka-Tee steht natürlich bereit. Leider sind wir alle ziemlich durchgefroren und können das Mittagessen daher nur teilweise genießen. Wir möchten am liebsten sofort weitergehen, um schnellstmöglich das Camp und halbwegs trockene Anziehsachen zu erreichen.

Inka Trail
Tolles Essen – Carlos ist der beste Koch

Zum Glück regnet es am Nachmittag gar nicht mehr und wir können sogar teilweise die Aussicht bewundern. Wir wandern in den Wolken durch den Nebelwald, ein tolles Gefühl!

Am späten Nachmittag erreichen wir Phuyupatamarca, die Stadt über den Wolken. Heute ist sie zwar eher in den Wolken, das macht aber überhaupt nichts. Sie sieht fantastisch aus.

Während Nick versucht, uns etwas mehr über Phuyupatamarca zu erklären, sind wir alle wenig aufnahmefähig. Gerade haben wir realisiert, dass wir den Inka Trail nun fast geschafft haben. Unser Camp liegt direkt neben den Ruinen von Phuyupatamarca und morgen früh erwarten uns nur noch 4km bis nach Machu Picchu.

Inka Trail Tag 4 – Tag der totalen Erschöpfung

4km, 150 Meter bergauf, 300 Meter bergab

Der heutige Tag beginnt noch früher als gewöhnlich. Bereits um 3:00 Uhr stehen wir auf und begeben uns zum Checkpoint. Dort stellen wir uns gemeinsam mit den anderen Wanderern in die Schlange und warten zwei Stunden auf die Öffnung der Schranke. Um halb sechs ist es dann soweit und wir starten die letzten vier Kilometer auf dem Inka Trail. Es ist noch nicht ganz hell und wieder erschweren uns die Inka Stufen den Weg. Diese wurden absichtlich ungleichmäßig und viel zu hoch angelegt, um sich nähernden Feinden den Weg so schwer wie möglich zu machen und sie zu ermüden. Bei uns funktioniert diese Taktik wunderbar. Den Inka selbst machten die Stufen nichts aus, wie man noch heute an den Portern sehen kann.

Müde schleppen wir uns die letzten Meter über den Pfad, die Sicht ist wieder sehr schlecht. Als wir endlich Machu Picchu erreichen, nehmen wir die Inka Stadt kaum wahr. Zu unserer Entschuldigung muss man sagen, dass sie nur mit sehr viel Vorstellungsvermögen überhaupt zu erkennen war.

Guide Nick führt uns durch Machu Picchu und zeigt uns die wichtigsten Gebäude. Im Anschluss schlendern wir allein durch die Inka Ruinen, ohne Wanderstöcke und Rucksäcke, denn die behält Nick für uns im Auge. Ein tolles Gefühl.

 

Weiterhin ist die Sicht nicht besonders gut, allerdings macht das gar nichts. Machu Picchu sieht in den Wolken genauso toll aus wie bei Sonne, finden wir.

Einmal zeigt sich für zwei Minuten dann doch noch die Sonne. Gesehen haben sie allerdings nur die Australier, da alle anderen in dem Moment an der Toilette anstanden.

 

Was ich in den ersten zwei Tagen auf dem Inka Trail erlebt habe, findest du hier:

http://www.web40.s123.goserver.host/2017/04/18/auf-den-spuren-der-inka-inka-trail-tag-1-und-2/

 

Auf den Spuren der Inka – Inka Trail Tag 1 und 2

Das Wegenetz der Inka zieht sich bis jetzt durch weite Teile Südamerikas. In Peru sind noch besonders viele der alten Pfade vorhanden, der berühmteste Abschnitt führt von Ollantaytambo nach Machu Picchu. Genau genommen heißt der Startpunkt Kilometer 82, denn hier steigt man aus dem Zug, der die anderen Besucher bequem zur ehemaligen Inka-Stadt bringt, und beginnt die Wanderung auf dem Inka Trail.

Inka Trail
Höhenprofil Inka Trail

Am Tag vor der Wanderung bin ich mir nicht mehr sicher, warum ich diese Strapaze eigentlich auf mich nehme. Die letzten Tage in Puno und Cusco waren aufgrund der Höhenluft auch ohne Rucksack und sportliche Aktivitäten schon recht anstrengend. Und obwohl ich mich jetzt schon über eine Woche auf mehr als 3.000 Metern befinde, bin ich weiterhin nach gefühlten zehn Schritten völlig außer Atem.

Als ich am Abend meine Mit-Wanderer kennen lerne, bin ich etwas beruhigter. Alle sind aufgeregt, keiner fühlt sich ausreichend vorbereitet und niemand weiß so richtig, was uns erwartet. Guide Nick redet uns gut zu und behauptet, bis jetzt hätte es noch jeder bis zum Ziel geschafft.

Inka trail Tag 1 – Tag der brennenden Sonne (11 km, 320 Meter bergauf)

Der erste Tag wird laut Nick ein ganz leichter Einstieg. Das passt meiner Auffassung nach nicht mit einem Start um halb sechs zusammen. Denn alles, was vor acht Uhr und dann auch noch ohne Kaffee beginnt, fällt mir nicht besonders leicht.

Müde und recht schweigsam fahren wir bis zum berühmten Kilometer 82, an dem wir die Wanderung beginnen.

Inka Trail
Die Reisegruppe – Zwei Pärchen aus Australien, eins aus Dänemark, eine Kanadierin und ich

Bevor es losgehen kann, lernen wir unsere Porter kennen. Auf dem Inka Trail können aufgrund der vielen Treppen keine Pferde oder Esel zum Tragen der Zelte eingesetzt werden. Daher unterstützen uns überforderte Touristen Porter.

Was sind Porter?

  • Porter unterstützen Touristen bei Wanderungen auf dem Inka Trail oder beliefern die um den Inka Trail herumliegenden Dörfer.
  • Alle Porter sind Quechua und Nachfahren der Inka. 
  • Porter ist ein angesehener Beruf und wird sehr gut bezahlt. Die meisten Männer sind hauptberuflich Bauern. Meist gehen sie den Inka Trail zwei bis dreimal im Monat mit Touristen.
  • Einmal im Jahr findet zwischen ihnen ein Wettrennen auf dem Inka Trail statt. Die bisher schnellste Zeit beträgt 3:45 Stunden für die Strecke von ca. 42km und einem Höhenunterschied von ca. 1.800 Metern.
  • Ein Porter darf max. 20kg für Touristen und 5kg für sich selbst tragen. Das Gewicht der Rucksäcke wird streng kontrolliert, in regelmäßigen Abständen werden die Rucksäcke gewogen. Trägt ein Porter zuviel, muss die Agentur, für die er arbeitet, eine Strafe bezahlen. Bei wiederholten Verstößen wird der Agentur die Lizenz für den Inka Trail entzogen.

Nachdem alle Rucksäcke gewogen und unsere Pässe und Lizenzen kontrolliert wurden, geht es endlich los. Tatsächlich ist es nicht so anstrengend wie erwartet. Es geht nur leicht bergauf und wenn ich nicht zu schnell laufe, bekomme ich sogar gut Luft. Einzig die Sonne macht mir zu schaffen. Sie brennt regelrecht vom Himmel und sorgt für zahlreiche Wasser- und Sonnencreme-Stops. Bereits nach einer Stunde haben die Dänen einen Sonnenbrand, Kanadiern Aften hat am Mittag so verbrannte Arme, dass sie ihre Jacke tragen muss. Die Aussicht lässt allerdings keine Wünsche offen.

Nach knapp drei Stunden machen wir eine Mittagspause und sind verblüfft. Wir hatten mit Ravioli aus der Dose und vielleicht einer Banane gerechnet, allerdings hat Koch Carlos ganze Arbeit geleistet.

Nach dem Mittagessen geht es noch drei weitere Stunden den Berg hinauf. Zwischendurch stoppen wir an der ein oder anderen Inka Ruine oder genießen einfach die grandiose Landschaft. Als wir am Nachmittag im Camp ankommen sind alle erleichtert: So fürchterlich anstrengend ist der Inka Trail wohl doch nicht. Nach einem leckeren Abendessen gehen wir um 20:00 ins Bett. Um länger wach zu bleiben sind wir zu müde, außerdem ist es bei knapp fünf Grad auch nicht sonderlich gemütlich.

Inka trail Tag 2 – Tag des stömenden Regens (12km, 1.200 Meter bergauf, 500 Meter bergab)

Der zweite Tag wurde uns von Guide Nick bereits als der schwerste Tag des Trails angekündigt. Auf sechs Kilometern geht es 1.200 Meter bergauf, auf insgesamt 4.200 Meter. Wieder geht es früh am Morgen los, denn schon um halb sechs klopft Nick an unsere Zelte und reicht uns eine Tasse Koka-Tee. Während ich den Tee trinke, lausche ich dem Regen, der beunruhigend laut auf die Zeltplane trommelt. Den Weg zum Küchenzelt schaffe ich nur durch einen kurzen Sprint halbwegs trocken. Um sechs Uhr sitzen wir beim Frühstück und bereits um kurz vor sieben geht es los. Im strömenden Regen und mit einer Sichtweite zwischen fünf und zwanzig Metern.

Das Wetter ändert sich den ganzen Tag nicht und so heißt es heute eher durchhalten als Aussicht genießen. Schweigsam erklimmen wir den höchsten Punkt der Wanderung und sind überrascht, als wir schon nach fünf Stunden den Dead Woman´s Pass erreichen. Nick hatte mindestens sechs Stunden angekündigt. Vielleicht liegt es an der fehlenden Sicht, denn Fotostops haben wir heute fast keine gemacht.

Von nun an geht es für heute fast nur noch bergab. Der Weg ist zwar recht steil und wir passieren die erste Inka-Stufen, allerdings kommen wir auch hier schnell voran. Nach weiteren eineinhalb Stunden erreichen wir das Camp. Nach einem tollen Abendessen gehen wir heute schon um halb acht ins Bett und hoffen inständig, dass es morgen nicht mehr regnet.

 

 

Mit dem Inka Express durch Peru

Bus fahren in Südamerika kann gefährlich sein, wurde mir von vielen Seiten berichtet. Zum Einen sind die Strecken, die häufig durch die Anden führen, eine Herausforderung. Zum Anderen fahren die Busfahrer oft 20 Stunden ohne Pause, das Gepäck könnte gestohlen werden oder der Bus ausgeraubt werden. Um das alles zu vermeiden, wähle ich einen „sicheren“ Bus und fahre mit dem Gringo-Express, wie der Mitarbeiter meines Hostels ihn nennt.

Eigentlich heißt der Bus Inka Express und  verkehrt zwischen Cusco und Puno und vielen anderen (für Touristen) interessanten Strecken. Während der Fahrt hält er an Aussichtspunkten und historischen Städten, es ist ein englisch sprachiger Guide an Bord und auch für Verpflegung ist gesorgt.

Zur Zeit ist sowohl in Cusco als auch in Puno Nebensaison, daher ist der Bus kaum belegt. Gemeinsam mit ungefähr zehn anderen Reisenden mache ich mich auf den Weg. Unser Guide Matthias spricht sehr gut englisch und auch sogar sein spanisch kann ich verstehen.

Allein die Fahrt durch die Anden ist beeindruckend.

Nach ungefähr einer Stunde machen wir den ersten Stop. Matthias führt uns in die Kirche des kleinen Ortes Andahuaylillas. Fotografieren im Inneren der Kirche ist nicht erlaubt, ich kann allerdings berichten, dass ich noch nie so viel Gold auf einmal gesehen habe.

Bereits nach einer weiteren halben Stunde hält der Bus erneut für einen kurzen Fotostop. In Checacupe queren gleich drei Brücken gleichzeitig den Fluss. Eine wurde in der Incazeit errichtet (inzwischen restauriert), eine in der Kolonialzeit und die letzte Ende des 19. Jahrhunderts.

Raqchi – Peru vor der Inkazeit

Der folgende Stop ist eindeutig mein Favorit. Wir halten an den Ruinen in Raqchi. Die Stadt wurde bereits vor der Inkazeit errichtet. Sie bestand aus einem Tempel, mehreren Wohngebäuden und Silos für Vorräte. Von Matthias lerne ich, dass die Inka viele der ihnen zugeschriebenen Fähigkeiten von den Quechua und Aymara übernommen haben, die bereits seit Jahrhunderten in Südamerika lebten. Raqchi wurde bereits im Jahr 400 nach Christus errichtet, während die Inka ihre erste Stadt Cusco erst 1200 gründeten.

Wir halten noch drei weitere Male. Einmal zum Mittagessen, ein weiteres Mal für einen Fotostop am höchsten Punkt der Reise in La Raya auf 4.335 Metern und ein letztes Mal in Pukara. Hier besuchen wir ein kleines Museum und lernen mehr über die Inka und ihre Vorfahren.

Schließlich erreichen wir gegen halb sechs, kurz bevor es dunkel wird, Puno. Schon der erste Blick auf den Titicaca See ist beeindruckend und ich freue mich auf die nächsten Tage.

Titicacasee
Puno am Titicacasee

Lust bekommen? 

Tickets für den Inka Express gibt es in jeder größeren Stadt in den Reisebüros und an den Tour-Desks der meisten Hostel. Außerdem bekommt man die Tickets auch online.

Bula Fidschi!

„Bula“ heißt „Hallo“ auf fidschianisch und während meines Aufenthalts auf den Inseln höre ich es unablässig. Schon von vielen habe ich gehört, dass die Bewohner der Südsee zu den nettesten Menschen der Welt zählen und ich werde nicht enttäuscht. Jeder begrüßt mich freundlich und möchte ganz sichergehen, dass mein Besuch auf Fidschi unvergesslich wird. Momentan herrscht Regenzeit und es sind nicht ganz so viele Reisende hier. Ich habe das Gefühl, aus diesem Grund freuen sich alle noch mehr über meinen Aufenthalt.

Caqalai
Wow! So blau!

Alles funktioniert hier etwas anders… der Bus fährt eigentlich stündlich um halb, allerdings kann er auch zu allen anderen Zeiten abfahren, so wie es gerade passt. Auch Öffnungszeiten oder Zeitangaben für Wegstrecken sind sehr variabel. Einzig wenn es darum geht, ein Boot oder eine Fähre zu erwischen, sollte man pünktlich sein. Vor den kleineren Insel ist das Wasser oft so flach, dass sie bei Ebbe nur schwer zu erreichen sind, daher muss hier der Zeitplan eingehalten werden.

Caqalai
Caqalai Girls – Meine Gastgeberinnen und zwei weitere Gäste

Ich habe mir fest vorgenommen, auf Fidschi einfach mal nichts zu machen und meine Uhr auf Fiji-Time umzustellen. Das bedeutet: Absolut keinen Stress: also keine Ausflüge, Wanderungen oder ähnliches.

Und so mache ich Fidschi fast zwei Wochen gar nichts. Acht Tage verbringe ich auf einer fast einsamen Insel namens Caqalai. Die Insel ist so klein, dass ich in 20 Minuten einmal herumlaufen kann. Gemeinsam mit nur vier anderen Gäste verbringe ich die meisten Tage am lesend am Strand. Wir haben nur abends ein paar Stunden Strom, es gibt kein Internet, kalte Duschen und tolles Essen.

Lust aufs Inselabenteuer?

Auf Facebook kannst Du ein Bett oder eine Hütte auf Caqalai buchen. Alle Mahlzeiten und Trinkwasser sind im Zimmerpreis inbegriffen. Der Preis beträgt aktuell 65 FJD (ungefähr 30€) für ein Bett im Dorm.

Fidschi für Einsteiger

  • Fidschi hat ca. 840.000 Einwohner, über 200.000 davon leben in der Hauptstadt Suva.
  • Zu den Fidschis zählen insgesamt 333 Inseln, nur ein Drittel ist bewohnt.
Caqalai
Snake Island vor Caqalai
  • Fidschi war 96 Jahre britische Kolonie und ist seit 1970 unabhängig.
  • Um auf den Zuckerrohrplantagen zu arbeiten, verpflichteten die Briten Anfang des 20. Jahrhunderts Inder. Viele blieben nach Ablauf ihrer Verträge dort und mittlerweile sind 40% der Einwohner indischer Abstammung.
  • Es gibt 28 Flughäfen auf Fidschi, nur 4 haben eine asphaltierte Landebahn.
Fidschi
Bula Fiji

  • Nach dem Tourismus ist Zuckerrohr die Haupteinnahmequelle des Landes.
  • Ein Übernachtung kostet zwischen 8€ (Mehrbettzimmer im Hostel), 25€ (Doppelzimmer im einfachen Hotel) und ab 50€ (Doppelzimmer im Boutique Hotel) auf den größeren Insel wie zum Beispiel Vita Levu oder Vanua Levu. Auf den kleineren Insel, z.B. auf den Yasawas, gibt es Betten im Schlafsaal meist nicht unter 25€.
  • Fidschianisch, englisch und fidschi-hindi sind die drei offiziellen Amtssprachen.
  • In traditionellen Dörfern darf nur der Chief Hut und Sonnenbrille tragen.
  • Für ein Gericht in einem Imbiss bezahlt man 7€ für ein Essen und Getränke. In einem Restaurant kostet Dinner mit Getränken ab ca. 15€ pro Person.
  • Über 80% des Landes ist im Privateigentum fidschiarischer Familien. Nicht-Fidschianer können nur unter strengen Auflagen Grundstücke kaufen.
  • Bis 1871 war Kannibalismus gängige Praxis, erst der Einzug der Briten änderte dies.
  • Anstelle von Alkohol trinkt man Abends Kava. Das ist die Wurzel eines Pfefferstrauchs, die zu Pulver gestampft und mit Wasser aufgegossen wird. Anschließend wird es reihum getrunken. Kava hat eine entspannenden und beruhigende Wirkung.
Fidschi
Kava geht immer und überall
  • Fidschianer tragen oft eine Blume hinter dem Ohr. Wird sie links getragen, bedeutet es, das der- oder diejenige Single ist. Wird sie rechts getragen, ist man vergeben.
  • Die Cone Shell ist einige der giftigsten Schnecken der Welt und ein Stich von ihr ist tödlich. Die häufigsten Unfälle passieren, weil Urlauber die Schnecke aufheben und in die Tasche stecken, als Souvenir.
Cone Shell – Kegelschnecke

Drei Tage auf dem Routeburn Track

Mein erster Great Walk steht an und ich bin schon etwas aufgeregt. In Queenstown steige ich in den Shuttlebus, der mich zum Startpunkt des Tracks bringt. Das Wetter ist zum Glück fantastisch, die Sonne scheint und es ist nicht windig.

Tag 1 – Von Routeburn Shelter bis zu den Routeburn Flats (6,5 km I 250m bergauf)

Die Strecke, die ich am ersten Tag zu bewältigen habe, ist weder besonders lang noch besonders steil. Und so kann ich alles ganz gemütlich angehen. Nach einer Stunde mache ich die erste Snack-Pause und nach 2 1/2 Stunden komme ich bereits an der Hütte „Routeburn Flats“ an, wo ich übernachten werde.

Ich gehe früh ins Bett, denn am nächsten Tag habe ich einiges vor und möchte daher zeitig los. Um halb zehn liege ich im Bett, um zehn geht das Licht in der Hütte aus. Bis zum nächsten Morgen ist das Notausgang-Schild die einzige Beleuchtung.

Tag 2 – Von den Routeburn Flats bis zum Lake Howden (22,2km I 555m bergauf, 547m bergab)

Ich schaffe es tatsächlich, früh aufzustehen und laufe wie geplant um 7:30 los. Es ist noch gar nicht richtig hell und ich bin definitiv noch nicht richtig wach. Verschlafen stolpere ich die ersten Meter durch den Wald. Die grandiose Aussicht lässt mich zum Glück schnell wach werden. Die ersten drei Stunden geht es ausschließlich bergauf. Mehrfach halte ich an, um Luft zu holen. Ich frage mich, warum in aller Welt ich immer wieder so anstrengende Dinge unternehme. Ich könnte doch jetzt auch einfach in der Sonne sitzen. Mein Rucksack kommt mir viel zu schwer vor und ich mache viele Pausen, um zu Essen.

Als ich endlich am höchsten Punkt der Wanderung ankomme, bin ich etwas überrascht. So steil und anstrengend, wie ich es erwartet habe, war es dann doch nicht. Vielleicht bin ich nach meinen vielen Wanderungen der letzten Wochen auch schon trainiert? Ich genieße die Aussicht und freue mich. Von nun an geht es fast nur noch bergab.

Das sich „bergab“ auf den kompletten restlichen Tag beziehen wird, ahne ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nach einer weiteren Stunde stelle ich fest, dass ich noch genauso untrainiert bin wie vor einigen Wochen. Die Beine schmerzen, aufgrund des Rucksacks auch der Rücken und die zuvor gemütlich Wanderwege haben sich felsige Kletterstrecken verwandelt. Außerdem geht es nicht bergab! Der Weg ist flach und an vielen Stellen geht es sogar leicht bergauf. Um trotzdem abzusteigen, muss ich alle paar Meter ein Stück nach unten klettern. So habe ich mir das nicht vorgestellt.

Um 16:00 komme ich erschöpft am Lake Mackenzie an. Von hier aus sind es immer noch drei bis vier Stunden zu meiner Hütte. Ich erkundige mich bei anderen Wanderern nach dem Weg dorthin und sie machen mir keine Hoffnung. Ich muss weiterhin klettern, es gibt keine richtigen Wanderwege. Zumindest soll es diesmal tatsächlich bergab gehen.

Ich laufe das letzte Stück so schnell ich kann und schaffe es tatsächlich in unter drei Stunden bis zum Ziel. Dort angekommen, falle ich todmüde ins Bett. Glücklicherweise habe ich den ganzen Tag über so viel gegessen, dass ich mich damit jetzt nicht mehr aufhalten muss. Ich schlafe tief und fest für die nächsten 12 Stunden.

Tag 3 – Vom Lake Howden bis Divine (3,4km I 150m bergauf, 250m bergab)

Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist es stürmisch und regnet leicht. Ich bin sehr erleichtert, dass ich gestern bei der weiten Strecke gutes Wetter hatte. Im Regen hätte ich mich wahrscheinlich einfach irgendwann fallen lassen.

Der Abstieg aus meinen Hochbett fällt mir schwer, die ersten Schritte mit Rucksack auf dem Wanderweg noch schwerer. Ich fluche vor mich hin, als es die ersten 20 Minuten schon wieder bergauf geht. Alles tut mir weh. Dann geht es endlich bergab und das tatsächlich für den Rest der Strecke. Herrlich. Erschöpft aber glücklich beende ich meine Wanderung.

Für alle, die sich nun fragen, warum ich nicht einfach die beiden mittleren Hütten gebucht habe: ich hätte es sehr gern, allerdings waren die Anfang Dezember bereits ausgebucht.

Was ich unterwegs gelernt habe:

  • Äpfel und Bananen sind kein guter Proviant. Sie sind schwer und liefern zu wenig Energie. Außerdem müssen die Reste in einem Müllbeutel mitgetragen werden, da einfach wegwerfen in NZ nicht erlaubt ist.
  • Sandflies sind die gemeinsten Insekten überhaupt. Ihre Stiche jucken wie verrückt und bleiben gefühlt für immer.
  • Es gibt auf Wanderwegen in NZ keine Mülleimer. Man sollte sich gut überlegen, was man mitnimmt.
  • Gekochtes Essen ist schwerer als ein Gaskocher und Fertignahrung.

Routeburn Track – Die Vorbereitungen

In Neuseeland gibt es ingesamt neun „Great Walks“, sie gehören zu den schönsten Wanderwegen des Landes. Ich bin schon Teile des ‚Abel Tasman Coast Tracks‘ und des ‚Tongariro Northern Circuit‘ gelaufen, nun möchte ich eine komplette  Wanderung machen.

Ich habe mich für den ‚Routeburn Track‘ entschieden, da dieser mit knapp 35km nicht ganz so lang und an zwei bis drei Tagen zu bewältigen ist. Gerne wäre ich auch den kompletten ‚Abel Tasman Coast Track‘ oder den berühmten ‚Milford Track‘ gelaufen, allerdings braucht man hier mindestens fünf Tage und die habe ich nicht. Ich denke, mit dem ‚Routeburn Track‘ mache ich nichts verkehrt, der Imagefilm verspricht grandiose Aussichten.

Bevor es losgehen kann, muss ich allerdings einiges organisieren. Der Start des Wanderweges liegt ca. 30 Autominuten von Queenstown entfernt. Wenn ich den Weg beendet habe, bin ich auf der anderen Seite der neuseeländischen Alpen und fast am Milford Sound. Der Milford Sound ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten der Südinsel und man benötigt von Queenstown ungefähr vier Stunden mit dem Auto. Die Straße führt nämlich um die Berge herum und macht daher einen riesigen Bogen. Ich überlege mir, dass ich den Milford Sound auch gleich anschauen kann, wenn ich schon mal dort bin. Nach einigem Suchen finde ich tatsächlich einen Tour-Anbieter, der mich zum Startpunkt der Wanderung bringt, zwei Tage später am Ziel wieder einsammelt, mich dann am Milford Sound absetzt und anschließend wieder nach Queenstown fährt. Einen Schlafsack und Camping-Topf kann ich dort auch noch ausleihen, perfekt!

Routeburn Track
Der Transport muss auch noch gebucht werden

Nachdem der Transport geklärt ist, kümmere ich mich um den Proviant. Auf dem Track gibt es keine Möglichkeit, Essen zu kaufen. Ich möchte aber unterwegs nicht unbedingt kochen, da ich einerseits keine Lust habe, alle Zutaten (und Töpfe, Messer, Teller…) zu tragen und andererseits befürchte, dass die Küche in der Wanderhütte absolut überfüllt sein wird. Von meinem fehlenden Talent in Sachen Kochen möchte ich gar nicht erst anfangen. Also kaufe ich viele Muffins, 5-Minunten-Terrinen, Müsliriegel, Bananen und Äpfel. Außerdem mache ich mir Nudelsalat und ein paar Eier. Das sollte an Proviant reichen, ich muss schließlich alles tragen.

Im Anschluss daran packe ich meinen Rucksack neu. Nur Dinge, die ich während der Wanderung benötige, dürften drin bleiben. Alles andere verstaue ich in einer großen Tüte, die ich im Hostel lasse.

Bevor ich meinen Rucksack neu packe, stecke ich einen großen Plastiksack hinein. Einige Reisende haben mir erzählt, dass aufgrund Luftfeuchtigkeit und Regens ihre Kleidung die ganze Zeit über nass oder klamm war. Das möchte ich vermeiden, daher der Plastiksack. Da die Temperatur Nachts nur knapp über Null Grad beträgt, packe ich alle warmen Sachen ein, die ich habe. Um sicher zu gehen, kaufe ich schnell noch Handschuhe und Mütze. Außerdem packe ich nützliche Dinge wie eine Taschenlampe, ein Feuerzeug, Tempos, eine Wanderkarte und eine Regenjacke ein.

Als das alles erledigt ist, fällt mir im letzten Moment ein, dass ich mein Ticket in der Touristeninformation abholen muss. Das ist Neuseeland: Hier meldet man sich im Internet für eine Wanderung an, bekommt ein E-Ticket und zahlt online. Trotzdem muss man ein Papier-Ticket in einem Büro abholen, dass in der Woche nur bis 17:00 Uhr geöffnet hat.

Routeburn Track
Mein Ticket
Routeburn Track
Mein Ticket

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen, ich bin bereit für meinen ersten Great Walk.

Lust bekommen? Alle Great Walks sind während der Sommermonate stark nachgefragt, daher muss zwingend im Voraus gebucht werden – am besten drei Monate. Es gibt eine fantastische Internet-Seite, auf der man sich über alle Walks informieren und anschließend anmelden kann. Kiwi Discovery mit Sitz in Queenstown bietet verschiedene Transfer-Pakete und Ausrüstung zum Verleih für den Routeburn, den Milford und den Kepler Track.

Hier sind meine Beiträge zum Abel Tasman Coast Track und Tongariro Circuit:

Rotorua – Stadt der heißen Quellen

Rotorua liegt im Zentrum der Nordinsel Neuseelands und ist ein Ort der heißen Quellen, blubbernden Schlammlöcher und Geysire. Die Stadt liegt auf dem pazifischen Feuerring und in direkter Nachbarschaft zu faszinierenden, vulkanischen Landschaften. Dass es in der Region aufgrund der geothermalen Aktivität durchgängig nach faulen Eiern riecht, wird fast zur Nebensache. Und ob man es glaubt oder nicht, ich habe mich nach einigen Stunden tatsächlich an den Geruch gewöhnt und ihn kaum noch  wahrgenommen.

Von Rotorua starte ich einen Ausflug ins Thermal Wunderland in Wai-O-Tapu. Auf einer Fläche von 18 Quadratkilometern gibt es Geysire, Krater erloschener Vulkane, Löcher mit brodelndem Schlamm und rauchende Felsspalten. Der größte der bunten Seen ist der Champagne Pool, er hat einen Durchmesser von 65 Metern, ist 62 Meter tief und 74 Grad heiß.

Unter der Erdoberfläche des Parks fließen Flüsse mit einer Temperatur von bis zu 300 Grad. Deshalb ist das Verlassen der Wege streng verboten und festes Schuhwerk wird empfohlen.

Auch in Rotorua selbst gibt es viele heiße Quellen und überall strömt heißer Dampf aus der Erde. Dies entdecke ich bei einem Spaziergang um den Lake Rotorua. In einer der vielen heißen Quellen des Ortes lasse ich den Tag ausklingen.

Von Küste zu Küste in Auckland

Auch in der größten Stadt Neuseelands ist die beeindruckende Natur des Landes nur einen Katzensprung entfernt. Der „Coast to Coast Walk“ führt mitten durch die Stadt und verbindet die beiden Küsten miteinander.

Auckland
Der Weg durch die Stadt

Der Weg beginnt am Jachthafen von Auckland und führt vorbei am Kreuzfahrt-Terminal durch das Financial District.

Nach einem kleinen Stück auf der Queen Street, der Shoppingmeile der Stadt, gelange ich auch schon in den ersten Park. Und sogar die Sonne lässt sich blicken, das erste Mal, seit ich vor drei Tagen in Neuseeland angekommen bin.

Von nun an geht es von Park zu Park durch die Vororte von Auckland. Zwischen den einzelnen Parks laufe ich über das Gelände der Universität, vorbei am Auckland Museum und durch viele kleine Seitenstraßen.

Der Wanderweg führt auch am Mount Eden vorbei, einem der berühmtesten Aussichtspunkte. Der Mount Eden ist mit 196 Metern der höchste Vulkan der Stadt, insgesamt gibt es in Auckland 48 erloschene Vulkane.

Ich bleibe eine ganze Weile auf dem Mount Eden. Die Aussicht ist großartig und ich kann nicht genug bekommen. Erst nach über eine Stunde kann ich mich losreißen. Ich gehe weiter in Richtung Cornwall Park und bin etwas überrascht, plötzlich auf einer Kuhweide zu stehen, wenige Meter weiter grasen einige Schafe. Und das alles in der größten Stadt Neuseelands.

Nach ungefähr fünf Stunden und 16 Kilometern komme ich auf der andern Seite der Stadt an. Ich habe in der letzten halbe Stunde sehr auf eine gemütliche Tasse Kaffee am gegenüber liegenden Küstenabschnitt gefreut, doch daraus wird leider nichts. Der Wanderweg endet an einer kleinen Bucht, an der es außer einer Bushaltestelle leider gar nichts gibt.

Auckland
Ziel des Wanderweges

Also steige ich in den Bus und fahre zurück zum Hafen. Dort stärke ich mich mit Kaffee und einem großen Eis.

Der Wanderweg war sehr schön und eine tolle Alternative zum Hop-On-Hopp-Of-Bus, allerdings würde ich ihn beim nächsten Mal anders herum gehen. Einfach nur, um am Ende des Weges sicher zu sein, dass Verpflegung in der Nähe ist.