Auf den Spuren der Inka – Inka Trail Tag 3 und 4

Inka Trail

Die ersten zwei Tage auf dem Inka Trail habe ich bereits gemeistert und auch über die Hälfte des Weges habe ich schon zurück gelegt… weiter geht´s!

Inka Trail Höhenprofil
Inka Trail – Das Höhenprofil

Inka Trail Tag 3 – Tag der nicht endenden Stufen

16km, 300 Meter bergauf, 1.000 Meter bergab

Der nächste Tag fängt an wie der vorherige. Um halb sechs klopft Nick ans Zelt und reicht mir eine Tasse Koka-Tee. Der Regen trommelt auf die Zeltplane und ist heute sogar noch etwas stärker als am Tag zuvor. Besonders gut geschlafen habe ich in dieser Nacht nicht, denn meine Luftmatratze hat leider alle Luft verloren und es war sehr ungemütlich und kalt.

Nach dem Frühstück lässt der Regen glücklicherweise etwas nach. Der heutige Tag ist der längste der gesamten Wanderung, insgesamt müssen wir 16km bewältigen. Der Weg besteht überwiegend aus Inka Stufen. Diese Stufen sind sehr steil, sehr hoch und sehr unregelmäßig. Speziell bergab erfordert das Gehen auf diesen Stufen höchste Konzentration. Wir sind daher überwiegend schweigsam unterwegs.

Während des Morgens hört es tatsächlich endlich auf zu regnen. Die Sicht ist allerdings weiterhin nicht besonders gut.

Nach fünf Stunden Wanderung machen wir eine kurze Mittagspause. Carlos hat wieder wunderbar für uns gekocht und auch Koka-Tee steht natürlich bereit. Leider sind wir alle ziemlich durchgefroren und können das Mittagessen daher nur teilweise genießen. Wir möchten am liebsten sofort weitergehen, um schnellstmöglich das Camp und halbwegs trockene Anziehsachen zu erreichen.

Inka Trail
Tolles Essen – Carlos ist der beste Koch

Zum Glück regnet es am Nachmittag gar nicht mehr und wir können sogar teilweise die Aussicht bewundern. Wir wandern in den Wolken durch den Nebelwald, ein tolles Gefühl!

Am späten Nachmittag erreichen wir Phuyupatamarca, die Stadt über den Wolken. Heute ist sie zwar eher in den Wolken, das macht aber überhaupt nichts. Sie sieht fantastisch aus.

Während Nick versucht, uns etwas mehr über Phuyupatamarca zu erklären, sind wir alle wenig aufnahmefähig. Gerade haben wir realisiert, dass wir den Inka Trail nun fast geschafft haben. Unser Camp liegt direkt neben den Ruinen von Phuyupatamarca und morgen früh erwarten uns nur noch 4km bis nach Machu Picchu.

Inka Trail Tag 4 – Tag der totalen Erschöpfung

4km, 150 Meter bergauf, 300 Meter bergab

Der heutige Tag beginnt noch früher als gewöhnlich. Bereits um 3:00 Uhr stehen wir auf und begeben uns zum Checkpoint. Dort stellen wir uns gemeinsam mit den anderen Wanderern in die Schlange und warten zwei Stunden auf die Öffnung der Schranke. Um halb sechs ist es dann soweit und wir starten die letzten vier Kilometer auf dem Inka Trail. Es ist noch nicht ganz hell und wieder erschweren uns die Inka Stufen den Weg. Diese wurden absichtlich ungleichmäßig und viel zu hoch angelegt, um sich nähernden Feinden den Weg so schwer wie möglich zu machen und sie zu ermüden. Bei uns funktioniert diese Taktik wunderbar. Den Inka selbst machten die Stufen nichts aus, wie man noch heute an den Portern sehen kann.

Müde schleppen wir uns die letzten Meter über den Pfad, die Sicht ist wieder sehr schlecht. Als wir endlich Machu Picchu erreichen, nehmen wir die Inka Stadt kaum wahr. Zu unserer Entschuldigung muss man sagen, dass sie nur mit sehr viel Vorstellungsvermögen überhaupt zu erkennen war.

Guide Nick führt uns durch Machu Picchu und zeigt uns die wichtigsten Gebäude. Im Anschluss schlendern wir allein durch die Inka Ruinen, ohne Wanderstöcke und Rucksäcke, denn die behält Nick für uns im Auge. Ein tolles Gefühl.

 

Weiterhin ist die Sicht nicht besonders gut, allerdings macht das gar nichts. Machu Picchu sieht in den Wolken genauso toll aus wie bei Sonne, finden wir.

Einmal zeigt sich für zwei Minuten dann doch noch die Sonne. Gesehen haben sie allerdings nur die Australier, da alle anderen in dem Moment an der Toilette anstanden.

 

Was ich in den ersten zwei Tagen auf dem Inka Trail erlebt habe, findest du hier:

http://www.web40.s123.goserver.host/2017/04/18/auf-den-spuren-der-inka-inka-trail-tag-1-und-2/

 

3 Gedanken zu „Auf den Spuren der Inka – Inka Trail Tag 3 und 4“

  1. Habe beim Lesen deiner Berichte Fernweh bekommen. Genieße diese ausgefallene Reise! Ein Traum! Schön, dass du ihn dir erfüllst. Deine ehem. Lehrerin

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