Auf dem Landweg von Costa Rica nach Nicaragua

Auf dem Landweg fahren wir von Costa Rica nach Nicaragua. Ob wir in die richtigen Busse steigen, wie viel Ausreisesteuer wir bezahlen und wer unsere Pässe kontrolliert, erfahrt ihr hier.

Start in Santa Elena in Costa Rica

Von Santa Elena in Costa Rica fahren wir nach Granada in Nicaragua. Um die Reise nach Nicaragua inklusiv Grenzübergang vor Anbruch der Dunkelheit zu schaffen, geht es wieder geht es mitten in der Nacht los. Bereits um zwanzig nach vier müssen wir den Bus von Santa Elena nach La Irma erwischen. Völlig verschlafen laufen wir um vier zum Bus – natürlich geht es mal wieder bergauf, wie könnte es anders sein. „Auf dem Landweg von Costa Rica nach Nicaragua“ weiterlesen

Unterwegs in Costa Rica

Um in Costa Rica von Tortuguero nach La Fortuna zu gelangen, steigen wir in ein winziges Flugzeug. Das ist mit Sicherheit nicht die günstigste Variante, aber – wie wir finden – die spannendste. Mit einem Boot machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Dort angelangt, begrüßt uns ein Mitarbeiter, der unser Gewicht und das unserer Rucksäcke mit Hilfe einer Personenwaage ermittelt. Noch ein kurzer Blick auf unsere Ausweise und der Check-In ist erledigt. In 20 Minuten kommt das Flugzeug, teilt es uns mit, bis dahin können wir uns gerne noch den Flughafen anschauen.

Viel zu entdecken gibt es nicht. Nach kurzem Fotoshooting auf der Ladebahn setzen wir uns in den Schatten und warten. Das Flugzeug kommt pünktlich und nachdem die anderen Passagiere ausgestiegen sind, beginnt für uns das Boarding. Auch das geht hier etwas anders. Nachdem der Pilot uns mit Handschlag begrüßt hat, steigen wir über eine kleine Leiter ein. Wir können uns unseren Platz aussuchen und bereits fünf Minuten später heben wir ab. Ohne Sicherheitshinweise. Der Flug dauert nur 30 Minuten.

Als wir wenig später in La Fortuna am Flughafen stehen, sind wir begeistert und möchten ab jetzt am liebsten nur noch so reisen.

Auf Faultiersuche in Costa Rica

In La Fortuna machen wir uns erneut auf Faultier-Suche. Zwar haben wir bereits in Tortuguero drei gesehen, allerdings alle bei Dunkelheit. Um unsere Chancen auf die Faultier-Sichtung zu erhöhen, suchen wir sie dieses Mal in einem Ökozentrum. Das ist ein kleines Stück Regenwald, in dem alle möglichen Tiere wohnen. Also eigentlich eine Art Zoo, nur ohne Käfige.

Das Faultier lässt auch hier erstmal auf sich warten. Kurz vor Ende unseres Rundganges sind wir dann aber doch noch erfolgreich. Direkt neben dem Imbiss des Zentrums sitzt eins im Baum. Und es hat sogar ein Baby dabei, wir sind hin und weg.

Lust bekommen?

Infos über Flüge mit Sansa Airlines gibt es hier. Die Buchung muss derzeit allerdings noch telefonisch und am besten auf spanisch erfolgen.

Das Ökozentrum Danaus liegt in La Fortuna und ist ca. zehn Minuten von der Stadt entfernt. Eine Taxifahrt ab Parque de La Fortuna kostet ungefähr 8 USD.

 

Im Regenwald von Tortuguero

Der Tortuguero Nationalpark liegt an der Karibikküste Costa Ricas auf einer Halbinsel zwischen Meer und dem Rio Suerte. Er ist sehr berühmt für die zahlreichen Meeresschildkröten, die am Strand des Parks ihre Eier ablegen. Leider tun sie das erst ab Juli, weshalb wir die riesigen Meeresbewohner (die Lederrückenschildkröte wird über zwei Meter groß) knapp verpasst haben.

Das macht aber nichts, denn auch ohne Schildschildkröten gibt es einiges zu entdecken. Auf einer geführten Nachttour sehen wir bereits am ersten Abend zwei Faultiere, eines sogar mit Baby. Ich habe eigentlich angenommen, dass man diese trägen Baumbewohner eher selten zu Gesicht bekommt und freue mich sehr. Außer dem Faultier sehen wir auch noch viele andere Tiere, wie zum Beispiel den Grünen Baumfrosch, eine Schlange, tausende Blattschneider-Ameisen und eine riesige Krabbe.

Auf dem Rio Suerte in Tortuguero

Bei einer Kanu-Tour über die Nebenarme des Rio Suerte entdecken wir am nächsten Morgen Brüllaffen, Kapuzineraffen, Kaimane, Otter und viele verschiedene bunte Vögel. Wir sind hin und weg darüber, dass es scheinbar so leicht ist, die Tiere Costa Ricas zu treffen.

Am Nachmittag versuchen wir auf eigene Faust ein Faultier oder einen Affen zu finden. Doch ohne die geübten Augen eines Guides ist da gar nicht so einfach. Nach einiger Zeit finden wir immerhin zwei große Papageien.

Tortuguero
Papagei
Lust bekommen?

Von San Jose kann man entweder mit einem Shuttle-Bus, dem öffentlichen Bus oder einem Kleinflugzeug nach Tortuguero gelangen. Der Shuttle-Bus (z.B. Caribe Shuttle) und der Inlandsflug (Sansa Airlines) können entweder online oder im Hostel gebucht werden. 

Mit dem öffentlichen Bus startet man in San Jose vom Bus Terminal Caribeños (Grand Terminal del Caribe). Dort nimmt man den Bus nach Cariari. Die Busse fahren täglich um 6:30, 9:00 und 10:30. Theoretisch fahren sie auch noch später, allerdings schafft man dann die Weiterreise bis nach Tortuguero nicht mehr an diesem Tag. Die Busfahrt dauert ca. zwei Stunden, die Fahrpreis beträgt ungefähr 4USD.

In Cariari steigt man in den Bus nach Pavona um. Die Wartezeit beträgt zwischen 15 und 20 Minuten. Die Busse nach Pavona fahren um 9:00, 11.30 und 15:00 ab, die Fahrt beträgt ca. eine Stunde, das Ticket kostet ungefähr 2USD.

In Pavona angelangt muss man in ein Boot umsteigen, da Tortuguero über den Landweg nicht zu erreichen bis. Es gibt öffentliche und private Boote. Das Ticket für ein öffentliches kostet ca. 6USD und kann entweder direkt im Bus nach Pavona oder im Restaurant am Hafen gekauft werden. Die Bootsfahrt dauert je nach Wasserstand im Rio Tortuguero eine bis zwei Stunden.

Entgegen anders lautender Gerüchte gibt es in Tortuguero mittlerweile einen Geldautomaten.

Auf den Spuren der Inka – Inka Trail Tag 3 und 4

Die ersten zwei Tage auf dem Inka Trail habe ich bereits gemeistert und auch über die Hälfte des Weges habe ich schon zurück gelegt… weiter geht´s!

Inka Trail Höhenprofil
Inka Trail – Das Höhenprofil

Inka Trail Tag 3 – Tag der nicht endenden Stufen

16km, 300 Meter bergauf, 1.000 Meter bergab

Der nächste Tag fängt an wie der vorherige. Um halb sechs klopft Nick ans Zelt und reicht mir eine Tasse Koka-Tee. Der Regen trommelt auf die Zeltplane und ist heute sogar noch etwas stärker als am Tag zuvor. Besonders gut geschlafen habe ich in dieser Nacht nicht, denn meine Luftmatratze hat leider alle Luft verloren und es war sehr ungemütlich und kalt.

Nach dem Frühstück lässt der Regen glücklicherweise etwas nach. Der heutige Tag ist der längste der gesamten Wanderung, insgesamt müssen wir 16km bewältigen. Der Weg besteht überwiegend aus Inka Stufen. Diese Stufen sind sehr steil, sehr hoch und sehr unregelmäßig. Speziell bergab erfordert das Gehen auf diesen Stufen höchste Konzentration. Wir sind daher überwiegend schweigsam unterwegs.

Während des Morgens hört es tatsächlich endlich auf zu regnen. Die Sicht ist allerdings weiterhin nicht besonders gut.

Nach fünf Stunden Wanderung machen wir eine kurze Mittagspause. Carlos hat wieder wunderbar für uns gekocht und auch Koka-Tee steht natürlich bereit. Leider sind wir alle ziemlich durchgefroren und können das Mittagessen daher nur teilweise genießen. Wir möchten am liebsten sofort weitergehen, um schnellstmöglich das Camp und halbwegs trockene Anziehsachen zu erreichen.

Inka Trail
Tolles Essen – Carlos ist der beste Koch

Zum Glück regnet es am Nachmittag gar nicht mehr und wir können sogar teilweise die Aussicht bewundern. Wir wandern in den Wolken durch den Nebelwald, ein tolles Gefühl!

Am späten Nachmittag erreichen wir Phuyupatamarca, die Stadt über den Wolken. Heute ist sie zwar eher in den Wolken, das macht aber überhaupt nichts. Sie sieht fantastisch aus.

Während Nick versucht, uns etwas mehr über Phuyupatamarca zu erklären, sind wir alle wenig aufnahmefähig. Gerade haben wir realisiert, dass wir den Inka Trail nun fast geschafft haben. Unser Camp liegt direkt neben den Ruinen von Phuyupatamarca und morgen früh erwarten uns nur noch 4km bis nach Machu Picchu.

Inka Trail Tag 4 – Tag der totalen Erschöpfung

4km, 150 Meter bergauf, 300 Meter bergab

Der heutige Tag beginnt noch früher als gewöhnlich. Bereits um 3:00 Uhr stehen wir auf und begeben uns zum Checkpoint. Dort stellen wir uns gemeinsam mit den anderen Wanderern in die Schlange und warten zwei Stunden auf die Öffnung der Schranke. Um halb sechs ist es dann soweit und wir starten die letzten vier Kilometer auf dem Inka Trail. Es ist noch nicht ganz hell und wieder erschweren uns die Inka Stufen den Weg. Diese wurden absichtlich ungleichmäßig und viel zu hoch angelegt, um sich nähernden Feinden den Weg so schwer wie möglich zu machen und sie zu ermüden. Bei uns funktioniert diese Taktik wunderbar. Den Inka selbst machten die Stufen nichts aus, wie man noch heute an den Portern sehen kann.

Müde schleppen wir uns die letzten Meter über den Pfad, die Sicht ist wieder sehr schlecht. Als wir endlich Machu Picchu erreichen, nehmen wir die Inka Stadt kaum wahr. Zu unserer Entschuldigung muss man sagen, dass sie nur mit sehr viel Vorstellungsvermögen überhaupt zu erkennen war.

Guide Nick führt uns durch Machu Picchu und zeigt uns die wichtigsten Gebäude. Im Anschluss schlendern wir allein durch die Inka Ruinen, ohne Wanderstöcke und Rucksäcke, denn die behält Nick für uns im Auge. Ein tolles Gefühl.

 

Weiterhin ist die Sicht nicht besonders gut, allerdings macht das gar nichts. Machu Picchu sieht in den Wolken genauso toll aus wie bei Sonne, finden wir.

Einmal zeigt sich für zwei Minuten dann doch noch die Sonne. Gesehen haben sie allerdings nur die Australier, da alle anderen in dem Moment an der Toilette anstanden.

 

Was ich in den ersten zwei Tagen auf dem Inka Trail erlebt habe, findest du hier:

http://www.web40.s123.goserver.host/2017/04/18/auf-den-spuren-der-inka-inka-trail-tag-1-und-2/

 

Drei Tage auf dem Routeburn Track

Mein erster Great Walk steht an und ich bin schon etwas aufgeregt. In Queenstown steige ich in den Shuttlebus, der mich zum Startpunkt des Tracks bringt. Das Wetter ist zum Glück fantastisch, die Sonne scheint und es ist nicht windig.

Tag 1 – Von Routeburn Shelter bis zu den Routeburn Flats (6,5 km I 250m bergauf)

Die Strecke, die ich am ersten Tag zu bewältigen habe, ist weder besonders lang noch besonders steil. Und so kann ich alles ganz gemütlich angehen. Nach einer Stunde mache ich die erste Snack-Pause und nach 2 1/2 Stunden komme ich bereits an der Hütte „Routeburn Flats“ an, wo ich übernachten werde.

Ich gehe früh ins Bett, denn am nächsten Tag habe ich einiges vor und möchte daher zeitig los. Um halb zehn liege ich im Bett, um zehn geht das Licht in der Hütte aus. Bis zum nächsten Morgen ist das Notausgang-Schild die einzige Beleuchtung.

Tag 2 – Von den Routeburn Flats bis zum Lake Howden (22,2km I 555m bergauf, 547m bergab)

Ich schaffe es tatsächlich, früh aufzustehen und laufe wie geplant um 7:30 los. Es ist noch gar nicht richtig hell und ich bin definitiv noch nicht richtig wach. Verschlafen stolpere ich die ersten Meter durch den Wald. Die grandiose Aussicht lässt mich zum Glück schnell wach werden. Die ersten drei Stunden geht es ausschließlich bergauf. Mehrfach halte ich an, um Luft zu holen. Ich frage mich, warum in aller Welt ich immer wieder so anstrengende Dinge unternehme. Ich könnte doch jetzt auch einfach in der Sonne sitzen. Mein Rucksack kommt mir viel zu schwer vor und ich mache viele Pausen, um zu Essen.

Als ich endlich am höchsten Punkt der Wanderung ankomme, bin ich etwas überrascht. So steil und anstrengend, wie ich es erwartet habe, war es dann doch nicht. Vielleicht bin ich nach meinen vielen Wanderungen der letzten Wochen auch schon trainiert? Ich genieße die Aussicht und freue mich. Von nun an geht es fast nur noch bergab.

Das sich „bergab“ auf den kompletten restlichen Tag beziehen wird, ahne ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nach einer weiteren Stunde stelle ich fest, dass ich noch genauso untrainiert bin wie vor einigen Wochen. Die Beine schmerzen, aufgrund des Rucksacks auch der Rücken und die zuvor gemütlich Wanderwege haben sich felsige Kletterstrecken verwandelt. Außerdem geht es nicht bergab! Der Weg ist flach und an vielen Stellen geht es sogar leicht bergauf. Um trotzdem abzusteigen, muss ich alle paar Meter ein Stück nach unten klettern. So habe ich mir das nicht vorgestellt.

Um 16:00 komme ich erschöpft am Lake Mackenzie an. Von hier aus sind es immer noch drei bis vier Stunden zu meiner Hütte. Ich erkundige mich bei anderen Wanderern nach dem Weg dorthin und sie machen mir keine Hoffnung. Ich muss weiterhin klettern, es gibt keine richtigen Wanderwege. Zumindest soll es diesmal tatsächlich bergab gehen.

Ich laufe das letzte Stück so schnell ich kann und schaffe es tatsächlich in unter drei Stunden bis zum Ziel. Dort angekommen, falle ich todmüde ins Bett. Glücklicherweise habe ich den ganzen Tag über so viel gegessen, dass ich mich damit jetzt nicht mehr aufhalten muss. Ich schlafe tief und fest für die nächsten 12 Stunden.

Tag 3 – Vom Lake Howden bis Divine (3,4km I 150m bergauf, 250m bergab)

Als ich am nächsten Morgen aufwache, ist es stürmisch und regnet leicht. Ich bin sehr erleichtert, dass ich gestern bei der weiten Strecke gutes Wetter hatte. Im Regen hätte ich mich wahrscheinlich einfach irgendwann fallen lassen.

Der Abstieg aus meinen Hochbett fällt mir schwer, die ersten Schritte mit Rucksack auf dem Wanderweg noch schwerer. Ich fluche vor mich hin, als es die ersten 20 Minuten schon wieder bergauf geht. Alles tut mir weh. Dann geht es endlich bergab und das tatsächlich für den Rest der Strecke. Herrlich. Erschöpft aber glücklich beende ich meine Wanderung.

Für alle, die sich nun fragen, warum ich nicht einfach die beiden mittleren Hütten gebucht habe: ich hätte es sehr gern, allerdings waren die Anfang Dezember bereits ausgebucht.

Was ich unterwegs gelernt habe:

  • Äpfel und Bananen sind kein guter Proviant. Sie sind schwer und liefern zu wenig Energie. Außerdem müssen die Reste in einem Müllbeutel mitgetragen werden, da einfach wegwerfen in NZ nicht erlaubt ist.
  • Sandflies sind die gemeinsten Insekten überhaupt. Ihre Stiche jucken wie verrückt und bleiben gefühlt für immer.
  • Es gibt auf Wanderwegen in NZ keine Mülleimer. Man sollte sich gut überlegen, was man mitnimmt.
  • Gekochtes Essen ist schwerer als ein Gaskocher und Fertignahrung.

Zu Besuch in Hobbingen

Hobbingen existiert tatsächlich und zwar in Matamata in Neuseeland. Auf der Farm der Familie Alexander, mitten zwischen grasenden Schafen und Kühen, liegt das Filmset des Auenlandes aus den „Herr der Ringe“-Filmen. Der Regisseur Peter Jackson entdeckte das Gelände bei einem Helikopterrundflug auf der Suche nach einem geeigneten Drehort. Alles war so, wie er es sich vorgestellt hat: sanfte Hügel, große Bäume und ein kleiner See.

Es mussten nur noch die Hobbit-Höhlen hinzugefügt werde und mit Hilfe der neuseeländischen Armee wurden sie gebaut. Die Soldaten durften zur Belohnung im Film mitbewirken, die meisten von ihnen als Orks.

Nach den Dreharbeiten der „Herr der Ringe“-Filme wurde das Set wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Während der Rückbauarbeiten setzten jedoch heftige Unwetter ein und die Arbeiten wurden abgebrochen. Die übrig gebliebenen Kulissen wurden im Anschluss Ausflugsziel für viele Fans der Film-Triologie.

Als im Jahr 2011 das Buch „Der Hobbit“ verfilmt wurde, wurde Hobbingen neu aufgebaut. Diesmal nicht nur aus Holz als Filmkulisse, sondern aus Stein und der neuseeländischen Bauordnung entsprechend. So konnten alle Gebäude auch nach Abschluss der Dreharbeiten bestehen bleiben und werden heute täglich von bis zu 3.000 Touristen besucht.

Das ganze Gelände wird dauerhaft von zehn Gärtner betreut. Sie sorgen dafür, dass es in Hobbingen immer so aussieht, als würde morgen ein neuer Drehtag beginnen.

Während der Tour durch das Auenland, erfahre ich einige Interessante Details der Filmproduktion. Es gibt verschieden große Türen der Hobbithöhlen, um die Größenverhältnisse im Film richtig darstellen zu können. Viele Szenen wurden etliche Male gedreht, da der Winkel ständig geändert werden musste, damit alle Charaktere im Film die richtige Größe haben. Die Schafe, die im Film zu sehen sind, gehören zu einer extra aus England eingeflogenen, alten Rasse. Die in Neuseeland vorhandenen Schafe sahen einfach zu modern und zu weiß aus, fand Peter Jackson.

Nach dem Rundgang durch Hobbingen gibt es im Green Dragon noch ein Hobbit-Bier, das man mit Ausblick auf den See genießen kann. Für Fans der Filme ist ein Besuch im Auenland auf jeden Fall ein Erlebnis.

Hobbingen
Green Dragon

Coromandel bei verrücktem Wetter

Nach vier Tagen in Auckland, von denen es an drei Tagen nahezu ununterbrochen geregnet hat, mache ich mich auf den Weg  Coromandel. Auf der Halbinsel im Nordosten Neuseelands gibt es angeblich einen der schönsten Strände des Landes.

Coromandel
Auch der schönste Strand Neuseelands sieht im Regen trostlos aus

Das Wetter ist jedoch weiterhin nicht auf meiner Seite, am ersten Tag regnet es weiterhin pausenlos. Da ich nur noch ein trockenes Outfit besitze, entscheide ich mich dazu, den Tag gemeinsam mit meinen Mitreisenden im Hostel zu verbringen. Wir spielen gefühlte 50 verschiedene Kartenspiele, bringen uns gegenseitig die wichtigsten Sätze auf holländisch, französisch, belgisch, israelisch, walisisch, schwedisch und deutsch bei und grillen am Abend leckere Steaks. In der Hoffnung auf besseres Wetter am nächsten Tag gehen wir alle um zehn ins Bett.

Coromandel
Regen, Regen, Regen

Am nächsten Morgen regnet es immer noch. Wir befürchten einen Lagerkoller und machen uns daher trotz des schlechten Wetters auf den Weg zum Hotwater Beach. An diesem Strand fließen thermale Quellen direkt unter dem Sand ins Meer. Wenn man etwas buddelt, kann man sich seinen heißen Pool bauen. Genau das machen wir und nach 20 Minuten sitzen wir, trotz Regen, zufrieden in unserem warmen Becken.

Ab dem Mittag wird das Wetter endlich besser und wir machen uns auf den Weg zur Cathedral Cove. Der Strandabschnitt mit beeindruckenden Steinformationen liegt einen kurzen Spaziergang von meiner Unterkunft entfernt.

Als wir an der Cathedral Cove ankommen, ist es für einige von uns bereits warm genug zum Schwimmen. Ich zähle definitiv nicht dazu, auch wenn es in der Sonne ganz schön heiß werden kann. 16 Grad Wassertemperatur ist allerdings deutlich zu kalt für mich.

Coromandel
Cathedral Cove

Von Küste zu Küste in Auckland

Auch in der größten Stadt Neuseelands ist die beeindruckende Natur des Landes nur einen Katzensprung entfernt. Der „Coast to Coast Walk“ führt mitten durch die Stadt und verbindet die beiden Küsten miteinander.

Auckland
Der Weg durch die Stadt

Der Weg beginnt am Jachthafen von Auckland und führt vorbei am Kreuzfahrt-Terminal durch das Financial District.

Nach einem kleinen Stück auf der Queen Street, der Shoppingmeile der Stadt, gelange ich auch schon in den ersten Park. Und sogar die Sonne lässt sich blicken, das erste Mal, seit ich vor drei Tagen in Neuseeland angekommen bin.

Von nun an geht es von Park zu Park durch die Vororte von Auckland. Zwischen den einzelnen Parks laufe ich über das Gelände der Universität, vorbei am Auckland Museum und durch viele kleine Seitenstraßen.

Der Wanderweg führt auch am Mount Eden vorbei, einem der berühmtesten Aussichtspunkte. Der Mount Eden ist mit 196 Metern der höchste Vulkan der Stadt, insgesamt gibt es in Auckland 48 erloschene Vulkane.

Ich bleibe eine ganze Weile auf dem Mount Eden. Die Aussicht ist großartig und ich kann nicht genug bekommen. Erst nach über eine Stunde kann ich mich losreißen. Ich gehe weiter in Richtung Cornwall Park und bin etwas überrascht, plötzlich auf einer Kuhweide zu stehen, wenige Meter weiter grasen einige Schafe. Und das alles in der größten Stadt Neuseelands.

Nach ungefähr fünf Stunden und 16 Kilometern komme ich auf der andern Seite der Stadt an. Ich habe in der letzten halbe Stunde sehr auf eine gemütliche Tasse Kaffee am gegenüber liegenden Küstenabschnitt gefreut, doch daraus wird leider nichts. Der Wanderweg endet an einer kleinen Bucht, an der es außer einer Bushaltestelle leider gar nichts gibt.

Auckland
Ziel des Wanderweges

Also steige ich in den Bus und fahre zurück zum Hafen. Dort stärke ich mich mit Kaffee und einem großen Eis.

Der Wanderweg war sehr schön und eine tolle Alternative zum Hop-On-Hopp-Of-Bus, allerdings würde ich ihn beim nächsten Mal anders herum gehen. Einfach nur, um am Ende des Weges sicher zu sein, dass Verpflegung in der Nähe ist.

Bali – Insel der Götter

Neben ein paar entspannten Tagen am Strand kann man auf Bali einiges erleben. Ob Trekking, Rafting, Yoga-Klasse, Surfkurs, Delphin-Beobachtungen in Lovina, Entspannen in den heißen Quellen, Kochstunde, Shopping in Ubud, Baden in einem der Wasserfälle oder Tempelbesichtigungen, man hat die Qual der Wahl. Alles habe ich nicht geschafft, aber zumindest einiges.

Bali
Am Strand von Sanur

Die Delphine in Lovina möchte ich unbedingt sehen. Leider spielt das Wetter nicht mit, der Seegang ist viel zu stark für die kleinen Boote. Nach drei Tagen in Folge, an denen ich vergeblich um 6:00 Uhr morgens am Strand gestanden habe, gebe ich auf. Vermutlich ist die Regenzeit nicht besonders gut geeignet für Delphin-Beobachtungen.

Bali
Lovina – Stadt der Delphine

Um eine Tempelbesichtigung kommt man auf Bali eigentlich gar nicht herum. Es gibt so viele verschiedene, kleine und große Tempel überall auf der Insel. Bei den meisten kleinen Tempeln ist der Eintritt kostenlos, bei den größeren muss man 3-4 Euro Eintritt zahlen. Zutritt erhält man nur, wenn man einen balinesischen Sarong (langer, gemusterter Rock) trägt. Die Kleiderordnung gilt übrigens auch für Männer.

Auch ein Wasserfall ist auf Bali eigentlich immer in der Nähe und aufgrund der hohen Temperaturen eine willkommene Abkühlung. Zumindest für Touristen. Bei meinem Besuch an den Gitgit-Fällen im Norden der Insel trägt mein Guide Adek lange Hosen und einen dünnen Pulli. Da wir früh am Morgen da sind, sind es erst 25 Grad und das ist für Adek recht kalt. Für mich nicht, ich wage mich trotzdem in den Fluten.

Trekking-Touren werden überall auf der Insel angeboten. Meistens führen sie zu den Vulkanen der Insel. Sofern man sich körperlich in der Lage fühlt (es ist immer anstrengend, auch wenn die Veranstalter das Gegenteil behaupten!), ist es absolut zu empfehlen. Das ganze Abenteuer gibt es hier.

Bali
Mount Batur

Auf ganz Bali, aber speziell in Ubud, findet man ausgezeichnete Yoga-Studios. Ob entspannendes Hatha-Yoga oder Bikram-Yoga in einer Sauna, es ist für jeden etwas dabei. Eine Yoga-Stunde kostet ungefähr 8€, man kann einfach im Studio vorbeigehen und wenn man Glück hat, sofort an einem Kurs teilnehmen.

Wer sich nicht selbst bewegen möchte, kann eine balinesische Massage buchen. Sie ähnelt der Thaimassage und ist superentspannend. Besonders nach einer anstrengenden Wanderung fühlt man sich im Abschluss wie neu geboren.

Aufstieg zum Mount Batur

Auf Bali gibt es sehr viele Vulkane und zumindest einen möchte ich erklimmen. Der Höchste von ihnen heißt Agung ist 3.031 Meter hoch, das erscheint mir etwas zu viel für den Anfang. Daher wähle ich den etwas kleinen Vulkan Batur für meinen Aufstieg. Hier sind nur 1.717 Höhenmeter zu bewältigen.

Mitten in der Nacht beginnt das Abenteuer. Um 1:30 werde ich an meiner Unterkunft in Lovina eingesammelt und von dort aus geht es im Auto zwei Stunden die Berge hinauf. Am Abend vorher hat es heftig geregnet und die Straßen sind immer noch überflutet. Der Regen hat außerdem zu kleineren Erdrutschen geführt, so dass teilweise riesige Palmen auf der Straße liegen. Ich bin sehr glücklich, in einem Fahrzeug mit Vierrad-Antrieb und einem erfahrenen Fahrer zu sitzen.

Um 3:30 kommen wir auf dem Parkplatz am Fuße des Vulkans an. Wir sind bei weitem nicht die einzigen, die heute den Vulkan besteigen möchten. Nach kurzer Wartezeit bekommen wir Guide Ulan zugeteilt. Eine Wanderung ohne Guide ist, zumindest in der Nacht, nicht erlaubt.

Wir gehen los, die nächsten zwei Stunden ausschließlich bergauf. Die erste halbe Stunde legen wir auf halbwegs sicheren Wanderwegen zurück, danach geht es querfeldein den Berg hinauf. Der Untergrund wechselt zwischen Lava-Gestein und Matsch, die Sichtweite beträgt wegen starkem Neben ungefähr drei Meter. Ich bin froh, dass ich nur in ein einer kleinen Gruppe von drei Leuten unterwegs bin und Guide Ulan darauf achtet, dass niemand verloren geht.

Mount Batur
Der Weg herauf – ich sehe die Hand vor Augen nicht

Nach zwei Stunden kommen wir auf dem unteren der beiden Aussichtspunkte an. Es ist immer noch stockdunkel und inzwischen kalt. Während am Fuß des Vulkans noch über 25 Grad geherrscht haben, sind es hier oben nur noch 12 Grad. Wieder bin ich Ulan dankbar, die aus ihrem Rucksack ein paar Decken zieht.

Nach einer kurzen Pause beschließt der Rest meiner Gruppe, den oberen Aussichtspunkt zu erklimmen. Hierfür muss man noch eine weitere halbe Stunde sehr steil bergauf gehen. Ich entscheide mich dagegen, für mich war es heute schon anstrengend genug.

Mount Batur
Sonnenaufgang am Mount Batur

Nach einer weiteren halbe Stunde wird es hell, einen Sonnenaufgang gibt es aufgrund des vielen Nebels allerdings nicht. Nach weiteren 30 Minuten lichtet sich der Nebel ein bisschen und ich kann die Aussicht auf den Vulkansee genießen. Die ist wirklich traumhaft und ich habe sie ganz für mich allein, da alle anderen weiter den Berg hinaufgestiegen sind.

Ein wenig später kommen die Ersten mit enttäuschten Gesicht wieder herunter. Von der Spitze des Vulkan war die Sicht noch schlechter, man konnte nur ungefähr zehn Meter weit sehen.

Wir genießen noch ein bisschen die Aussicht und beginnen dann mit dem Abstieg. Während dessen wundere ich mich pausenlos, wie ich den Aufstieg in der Dunkelheit geschafft habe.