Unterwegs in Nicaragua – Von Granada bis San Juan del Sur

Unsere Reise durch Nicaragua starten wir in Granada. Die älteste Stadt des Landes überzeugt uns sofort durch einen wunderschönen Stadtkern im Kolonialstil und ihre Lage am Lago Nicaragua. Von hier reisen wir im Anschluss auf die Isla de Ometepe und genießen die tolle Landschaft und den Ausblick auf die zwei Vulkane der Insel. Die letzten Tage verbringen wir im entspannten San Juan del Sur.

Kolonialstadt Granada

Aufgrund unserer abenteuerlichen Anreise nach Nicaragua müssen wir uns in Granada erstmal ausruhen. Vielleicht trägt die Hitze – immerhin sind es fast 40 Grad – ihr übriges dazu bei, dass wir uns eigentlich nicht bewegen wollen. „Unterwegs in Nicaragua – Von Granada bis San Juan del Sur“ weiterlesen

Auf den Inseln des Titicacasees

Den Titicacasee kenne ich schon seit meiner frühesten Kindheit. Zumindest vom Hören, denn Pippi Langstrumpfs Vater lebt ja angeblich hier. Ich bin gespannt, ob ich ihn treffen werde.

Mit einer Fläche von über 8.000 Quadratkilometern ist der Titicacasee der größte See Südamerikas und außerdem der höchstgelegene, schiffbare See der Welt.  Er liegt auf einer Höhe von 3.812 Metern in der Hochebene der Anden zwischen Peru und Bolivien. Die bolivianische Marine trainiert auf dem Titicacasee, seit Bolivien 1884 den Salpeterkrieg gegen Chile und damit auch den Küstenzugang verloren hat.

Titicacasee
Puno am Titicacasee

Ich möchte diesen berühmten See erkunden und mache mich von Puno aus auf den Weg. Puno liegt auf der peruanischen Seite des Titicacasees und ist der Ausgangspunkt für Ein- oder Mehr-Tages-Touren. Ich entscheide mich für eine Zwei-Tages-Tour mit einer Übernachtung auf der Insel Amantani.

Titicacasee
Unterwegs auf dem Titicacasee

Auf den Inseln der Uros

Bereits kurz nachdem wir Puno verlassen haben, passieren wir die ersten Inseln der Urus. Die Urus leben auf schwimmenden, aus Schilf gebauten Inseln, die ungefähr 5km vor Puno ankern. Sie flohen ursprünglich vor den Quechua auf den See, wurden jedoch auch während der Inka- und Kolonialzeit verfolgt. Wenn ein Angriff drohte, lösten sie die Anker und ließen ihre Inseln weit auf den See hinaustreiben.

Heute leben noch ca. 2.000 Urus auf den schwimmenden Inseln, es gibt einen Kindergarten und eine Grundschule. Außerdem gibt es seit kurzem auch etwas Strom. Die peruanische Regierung stellte Solarzellen zur Verfügung und die Urus kauften darauf hin einen Fernseher pro Insel.

Auf einer Insel leben drei bis sechs Familien, eine Familie lebt ein einer Strohhütte. Pro Insel gibt es einen Chief, der von den Inselbewohnern gewählt wird. Auf der Insel, die ich besuche, ist Carmelo der Chief. Er heißt uns herzlich willkommen und erklärt uns, wie man eine schwimmende Insel baut. Zunächst benötigt man die Wurzeln des Schilfs. Die Wurzeln schwimmen und sind das Fundament der Insel. Auf die Wurzeln legt man viele Lagen Schilf, jede Woche wird eine neue Lage aufgetragen. Schließlich verankert man die Insel und errichtet die Strohhütten. Kochen ist auf den Schilfinseln übrigens eine sehr gefährliche Angelegenheit. Der kleine Ofen darf nur auf einem sehr großen Stein benutzt und muss immer im Auge behalten werden. Fängt eine der Inseln Feuer, brennt sie innerhalb von fünf Minuten komplett nieder.

Nach etwas mehr als einer Stunde verlassen wir die schwimmenden Inseln der Urus. Ich bin sehr beeindruckt. Heute könnten die Urus wieder am Ufer des Titicacasees leben, mit Strom, fließendem Wasser und einer echten Küche. Aber sie bleiben auf ihren schwankenden Inseln, auf denen alles ein bisschen klamm ist und nachts nur knapp über Null Grad herrschen.

Viel Koka auf Amantani

Wir fahren weiter zur Insel Amantani. Dort angekommen, werden wir von unseren Gastfamilien in Empfang genommen, denn auf Amantani gibt es keine Hotels. Meine Gastmutter heißt Margareta, ist 22 Jahre alt und hat eine zweijährige Tochter namens Emily. Sie besteht darauf, dass ich sie Mama Margareta nenne. Auf dem Weg zu ihrem Haus machen sich die über 4.000 Meter Höhe bemerkbar. Ich schaffe es kaum, Mama Margareta zu folgen. Während sie mit Emily auf dem Rücken den Berg leichtfüßig erklimmt und mir dabei noch allerhand erzählt, muss ich alle zehn Meter anhalten, um zumindest ein bisschen Luft zu bekommen.

Gemeinsam laufen wir nach einem kurzen Snack zum höchsten Punkt der Insel. Ich brauche ewig, denn ich bekomme einfach keine Luft. Mama Margareta ist das schon gewohnt. Aus ihrer Tasche zaubert sie eine Handvoll Koka-Blätter, die ich kauen soll. Das hilft, verspricht sie mir. Artig fange ich an, die Blätter zu kauen. Sie schmecken wie Heu und ich frage ich, wann wohl die Wirkung einsetzt. Einige Mitreisende geben bei der Hälfte des Weges auf und lassen sich von einem Pferd nach oben tragen. Ich schaffe es allein, vielleicht Dank der Koka-Blätter. Die Aussicht ist großartig.

Bereits um 18:00 ist es stockdunkel auf Amantani. Auch hier gibt es keinen Strom, keine Heizung und kein fließendes Wasser. Nach einem leckeren Abendessen, bestehend aus viel Mais mit vielen Kartoffeln, gehen wir schon um 20:00 ins Bett. Inzwischen ist es sehr kalt geworden und ich freue mich, als ich unter insgesamt fünf Decken endlich im Warmen bin.

Am nächsten Morgen verabschiede ich mich von Mama Margareta und Emily, denn es geht weiter auf den Nachbarinsel Taquile.

Auf nach Taquile

Nach ungefähr einer Stunde Bootsfahrt erreichen wir Taquile. Auch hier müssen wir vom Hafen eine halbe Stunde zum Dorfplatz laufen. Natürlich bergauf. Was für ein Glück, das Mama Margareta mir vor der Abfahrt noch ein paar Koka-Blätter zugesteckt hat. Auf dem Dorfplatz machen wir eine kurze Pause und besuchen die strickenden Männer. Die sind einmalig in Peru, denn eigentlich ist Stricken Frauenarbeit. Nicht so auf Taquile, hier stricken und weben alle.

Nachdem jeder aus unserer Gruppe mindestens eine Mütze gekauft hat, machen wir einen kleinen Spaziergang um die Insel.

Titicacasee
Mützen aus Alpaka-Wolle

Das Wetter ist traumhaft, die Aussicht auch und sogar die Atemnot hält sich in Grenzen.

Im Anschluss machen wir uns auf den Rückweg nach Puno. Pippi Langstrumpfs Vater habe ich nicht getroffen, obwohl ich Mama Margareta und einige andere Dorfbewohner nach ihm gefragt habe. Vielleicht wohnt er mittlerweile an einem anderen Ort.

Titicacasee
Unterwegs zurück nach Puno

 

Bula Fidschi!

„Bula“ heißt „Hallo“ auf fidschianisch und während meines Aufenthalts auf den Inseln höre ich es unablässig. Schon von vielen habe ich gehört, dass die Bewohner der Südsee zu den nettesten Menschen der Welt zählen und ich werde nicht enttäuscht. Jeder begrüßt mich freundlich und möchte ganz sichergehen, dass mein Besuch auf Fidschi unvergesslich wird. Momentan herrscht Regenzeit und es sind nicht ganz so viele Reisende hier. Ich habe das Gefühl, aus diesem Grund freuen sich alle noch mehr über meinen Aufenthalt.

Caqalai
Wow! So blau!

Alles funktioniert hier etwas anders… der Bus fährt eigentlich stündlich um halb, allerdings kann er auch zu allen anderen Zeiten abfahren, so wie es gerade passt. Auch Öffnungszeiten oder Zeitangaben für Wegstrecken sind sehr variabel. Einzig wenn es darum geht, ein Boot oder eine Fähre zu erwischen, sollte man pünktlich sein. Vor den kleineren Insel ist das Wasser oft so flach, dass sie bei Ebbe nur schwer zu erreichen sind, daher muss hier der Zeitplan eingehalten werden.

Caqalai
Caqalai Girls – Meine Gastgeberinnen und zwei weitere Gäste

Ich habe mir fest vorgenommen, auf Fidschi einfach mal nichts zu machen und meine Uhr auf Fiji-Time umzustellen. Das bedeutet: Absolut keinen Stress: also keine Ausflüge, Wanderungen oder ähnliches.

Und so mache ich Fidschi fast zwei Wochen gar nichts. Acht Tage verbringe ich auf einer fast einsamen Insel namens Caqalai. Die Insel ist so klein, dass ich in 20 Minuten einmal herumlaufen kann. Gemeinsam mit nur vier anderen Gäste verbringe ich die meisten Tage am lesend am Strand. Wir haben nur abends ein paar Stunden Strom, es gibt kein Internet, kalte Duschen und tolles Essen.

Lust aufs Inselabenteuer?

Auf Facebook kannst Du ein Bett oder eine Hütte auf Caqalai buchen. Alle Mahlzeiten und Trinkwasser sind im Zimmerpreis inbegriffen. Der Preis beträgt aktuell 65 FJD (ungefähr 30€) für ein Bett im Dorm.

Schlafplätze in Neuseeland

Im Gegensatz zu Asien ist es in Neuseeland quasi unbezahlbar, in Einzelzimmern zu schlafen. Und so verbringe ich fünf Wochen ausschließlich in Mehrbettzimmer mit in der Regel mit mehr als 6 Betten.

Von vielen Hostels in Neuseeland war ich enttäuscht. Wifi kostet häufig extra und ist dann auch noch sehr langsam, selten gibt es genug Steckdosen im Zimmer und oft sind die Badezimmer nicht in ausreichender Anzahl vorhanden. Das Personal war häufig unprofessionell und wenig motiviert, was vermutlich daran liegt, dass nur wenige der Angestellten bezahlt werden. „Work for Accommodation“ ist gängige Praxis, d.h. Backpacker arbeiten für Kost und Logie in Hostels.

Absoloot Value in Queenstown

Einige tolle Ausnahmen gibt es aber: In Queenstown würde ich immer wieder im „Absoloot Value Accommodation“ übernachten, umwerfende Aussicht aus der Küche und tolle Zimmer. Das „Central Backpackers“ in Rotorua hatte nicht nur Einzelbetten (und keine Etagenbetten!), sondern auch ein eigenes Hot Tub. Und im YHA Christchurch gab es echte Badezimmer und nicht nur Dusch- und WC-Kabinen. Ich habe es sehr genossen, mich zwei Tage lang nicht in einer winzigen Duschkabine anzuziehen.

Rotorua – Stadt der heißen Quellen

Rotorua liegt im Zentrum der Nordinsel Neuseelands und ist ein Ort der heißen Quellen, blubbernden Schlammlöcher und Geysire. Die Stadt liegt auf dem pazifischen Feuerring und in direkter Nachbarschaft zu faszinierenden, vulkanischen Landschaften. Dass es in der Region aufgrund der geothermalen Aktivität durchgängig nach faulen Eiern riecht, wird fast zur Nebensache. Und ob man es glaubt oder nicht, ich habe mich nach einigen Stunden tatsächlich an den Geruch gewöhnt und ihn kaum noch  wahrgenommen.

Von Rotorua starte ich einen Ausflug ins Thermal Wunderland in Wai-O-Tapu. Auf einer Fläche von 18 Quadratkilometern gibt es Geysire, Krater erloschener Vulkane, Löcher mit brodelndem Schlamm und rauchende Felsspalten. Der größte der bunten Seen ist der Champagne Pool, er hat einen Durchmesser von 65 Metern, ist 62 Meter tief und 74 Grad heiß.

Unter der Erdoberfläche des Parks fließen Flüsse mit einer Temperatur von bis zu 300 Grad. Deshalb ist das Verlassen der Wege streng verboten und festes Schuhwerk wird empfohlen.

Auch in Rotorua selbst gibt es viele heiße Quellen und überall strömt heißer Dampf aus der Erde. Dies entdecke ich bei einem Spaziergang um den Lake Rotorua. In einer der vielen heißen Quellen des Ortes lasse ich den Tag ausklingen.

Zu Besuch in Hobbingen

Hobbingen existiert tatsächlich und zwar in Matamata in Neuseeland. Auf der Farm der Familie Alexander, mitten zwischen grasenden Schafen und Kühen, liegt das Filmset des Auenlandes aus den „Herr der Ringe“-Filmen. Der Regisseur Peter Jackson entdeckte das Gelände bei einem Helikopterrundflug auf der Suche nach einem geeigneten Drehort. Alles war so, wie er es sich vorgestellt hat: sanfte Hügel, große Bäume und ein kleiner See.

Es mussten nur noch die Hobbit-Höhlen hinzugefügt werde und mit Hilfe der neuseeländischen Armee wurden sie gebaut. Die Soldaten durften zur Belohnung im Film mitbewirken, die meisten von ihnen als Orks.

Nach den Dreharbeiten der „Herr der Ringe“-Filme wurde das Set wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Während der Rückbauarbeiten setzten jedoch heftige Unwetter ein und die Arbeiten wurden abgebrochen. Die übrig gebliebenen Kulissen wurden im Anschluss Ausflugsziel für viele Fans der Film-Triologie.

Als im Jahr 2011 das Buch „Der Hobbit“ verfilmt wurde, wurde Hobbingen neu aufgebaut. Diesmal nicht nur aus Holz als Filmkulisse, sondern aus Stein und der neuseeländischen Bauordnung entsprechend. So konnten alle Gebäude auch nach Abschluss der Dreharbeiten bestehen bleiben und werden heute täglich von bis zu 3.000 Touristen besucht.

Das ganze Gelände wird dauerhaft von zehn Gärtner betreut. Sie sorgen dafür, dass es in Hobbingen immer so aussieht, als würde morgen ein neuer Drehtag beginnen.

Während der Tour durch das Auenland, erfahre ich einige Interessante Details der Filmproduktion. Es gibt verschieden große Türen der Hobbithöhlen, um die Größenverhältnisse im Film richtig darstellen zu können. Viele Szenen wurden etliche Male gedreht, da der Winkel ständig geändert werden musste, damit alle Charaktere im Film die richtige Größe haben. Die Schafe, die im Film zu sehen sind, gehören zu einer extra aus England eingeflogenen, alten Rasse. Die in Neuseeland vorhandenen Schafe sahen einfach zu modern und zu weiß aus, fand Peter Jackson.

Nach dem Rundgang durch Hobbingen gibt es im Green Dragon noch ein Hobbit-Bier, das man mit Ausblick auf den See genießen kann. Für Fans der Filme ist ein Besuch im Auenland auf jeden Fall ein Erlebnis.

Hobbingen
Green Dragon

Coromandel bei verrücktem Wetter

Nach vier Tagen in Auckland, von denen es an drei Tagen nahezu ununterbrochen geregnet hat, mache ich mich auf den Weg  Coromandel. Auf der Halbinsel im Nordosten Neuseelands gibt es angeblich einen der schönsten Strände des Landes.

Coromandel
Auch der schönste Strand Neuseelands sieht im Regen trostlos aus

Das Wetter ist jedoch weiterhin nicht auf meiner Seite, am ersten Tag regnet es weiterhin pausenlos. Da ich nur noch ein trockenes Outfit besitze, entscheide ich mich dazu, den Tag gemeinsam mit meinen Mitreisenden im Hostel zu verbringen. Wir spielen gefühlte 50 verschiedene Kartenspiele, bringen uns gegenseitig die wichtigsten Sätze auf holländisch, französisch, belgisch, israelisch, walisisch, schwedisch und deutsch bei und grillen am Abend leckere Steaks. In der Hoffnung auf besseres Wetter am nächsten Tag gehen wir alle um zehn ins Bett.

Coromandel
Regen, Regen, Regen

Am nächsten Morgen regnet es immer noch. Wir befürchten einen Lagerkoller und machen uns daher trotz des schlechten Wetters auf den Weg zum Hotwater Beach. An diesem Strand fließen thermale Quellen direkt unter dem Sand ins Meer. Wenn man etwas buddelt, kann man sich seinen heißen Pool bauen. Genau das machen wir und nach 20 Minuten sitzen wir, trotz Regen, zufrieden in unserem warmen Becken.

Ab dem Mittag wird das Wetter endlich besser und wir machen uns auf den Weg zur Cathedral Cove. Der Strandabschnitt mit beeindruckenden Steinformationen liegt einen kurzen Spaziergang von meiner Unterkunft entfernt.

Als wir an der Cathedral Cove ankommen, ist es für einige von uns bereits warm genug zum Schwimmen. Ich zähle definitiv nicht dazu, auch wenn es in der Sonne ganz schön heiß werden kann. 16 Grad Wassertemperatur ist allerdings deutlich zu kalt für mich.

Coromandel
Cathedral Cove

Bali – Insel der Götter

Neben ein paar entspannten Tagen am Strand kann man auf Bali einiges erleben. Ob Trekking, Rafting, Yoga-Klasse, Surfkurs, Delphin-Beobachtungen in Lovina, Entspannen in den heißen Quellen, Kochstunde, Shopping in Ubud, Baden in einem der Wasserfälle oder Tempelbesichtigungen, man hat die Qual der Wahl. Alles habe ich nicht geschafft, aber zumindest einiges.

Bali
Am Strand von Sanur

Die Delphine in Lovina möchte ich unbedingt sehen. Leider spielt das Wetter nicht mit, der Seegang ist viel zu stark für die kleinen Boote. Nach drei Tagen in Folge, an denen ich vergeblich um 6:00 Uhr morgens am Strand gestanden habe, gebe ich auf. Vermutlich ist die Regenzeit nicht besonders gut geeignet für Delphin-Beobachtungen.

Bali
Lovina – Stadt der Delphine

Um eine Tempelbesichtigung kommt man auf Bali eigentlich gar nicht herum. Es gibt so viele verschiedene, kleine und große Tempel überall auf der Insel. Bei den meisten kleinen Tempeln ist der Eintritt kostenlos, bei den größeren muss man 3-4 Euro Eintritt zahlen. Zutritt erhält man nur, wenn man einen balinesischen Sarong (langer, gemusterter Rock) trägt. Die Kleiderordnung gilt übrigens auch für Männer.

Auch ein Wasserfall ist auf Bali eigentlich immer in der Nähe und aufgrund der hohen Temperaturen eine willkommene Abkühlung. Zumindest für Touristen. Bei meinem Besuch an den Gitgit-Fällen im Norden der Insel trägt mein Guide Adek lange Hosen und einen dünnen Pulli. Da wir früh am Morgen da sind, sind es erst 25 Grad und das ist für Adek recht kalt. Für mich nicht, ich wage mich trotzdem in den Fluten.

Trekking-Touren werden überall auf der Insel angeboten. Meistens führen sie zu den Vulkanen der Insel. Sofern man sich körperlich in der Lage fühlt (es ist immer anstrengend, auch wenn die Veranstalter das Gegenteil behaupten!), ist es absolut zu empfehlen. Das ganze Abenteuer gibt es hier.

Bali
Mount Batur

Auf ganz Bali, aber speziell in Ubud, findet man ausgezeichnete Yoga-Studios. Ob entspannendes Hatha-Yoga oder Bikram-Yoga in einer Sauna, es ist für jeden etwas dabei. Eine Yoga-Stunde kostet ungefähr 8€, man kann einfach im Studio vorbeigehen und wenn man Glück hat, sofort an einem Kurs teilnehmen.

Wer sich nicht selbst bewegen möchte, kann eine balinesische Massage buchen. Sie ähnelt der Thaimassage und ist superentspannend. Besonders nach einer anstrengenden Wanderung fühlt man sich im Abschluss wie neu geboren.

Aufstieg zum Mount Batur

Auf Bali gibt es sehr viele Vulkane und zumindest einen möchte ich erklimmen. Der Höchste von ihnen heißt Agung ist 3.031 Meter hoch, das erscheint mir etwas zu viel für den Anfang. Daher wähle ich den etwas kleinen Vulkan Batur für meinen Aufstieg. Hier sind nur 1.717 Höhenmeter zu bewältigen.

Mitten in der Nacht beginnt das Abenteuer. Um 1:30 werde ich an meiner Unterkunft in Lovina eingesammelt und von dort aus geht es im Auto zwei Stunden die Berge hinauf. Am Abend vorher hat es heftig geregnet und die Straßen sind immer noch überflutet. Der Regen hat außerdem zu kleineren Erdrutschen geführt, so dass teilweise riesige Palmen auf der Straße liegen. Ich bin sehr glücklich, in einem Fahrzeug mit Vierrad-Antrieb und einem erfahrenen Fahrer zu sitzen.

Um 3:30 kommen wir auf dem Parkplatz am Fuße des Vulkans an. Wir sind bei weitem nicht die einzigen, die heute den Vulkan besteigen möchten. Nach kurzer Wartezeit bekommen wir Guide Ulan zugeteilt. Eine Wanderung ohne Guide ist, zumindest in der Nacht, nicht erlaubt.

Wir gehen los, die nächsten zwei Stunden ausschließlich bergauf. Die erste halbe Stunde legen wir auf halbwegs sicheren Wanderwegen zurück, danach geht es querfeldein den Berg hinauf. Der Untergrund wechselt zwischen Lava-Gestein und Matsch, die Sichtweite beträgt wegen starkem Neben ungefähr drei Meter. Ich bin froh, dass ich nur in ein einer kleinen Gruppe von drei Leuten unterwegs bin und Guide Ulan darauf achtet, dass niemand verloren geht.

Mount Batur
Der Weg herauf – ich sehe die Hand vor Augen nicht

Nach zwei Stunden kommen wir auf dem unteren der beiden Aussichtspunkte an. Es ist immer noch stockdunkel und inzwischen kalt. Während am Fuß des Vulkans noch über 25 Grad geherrscht haben, sind es hier oben nur noch 12 Grad. Wieder bin ich Ulan dankbar, die aus ihrem Rucksack ein paar Decken zieht.

Nach einer kurzen Pause beschließt der Rest meiner Gruppe, den oberen Aussichtspunkt zu erklimmen. Hierfür muss man noch eine weitere halbe Stunde sehr steil bergauf gehen. Ich entscheide mich dagegen, für mich war es heute schon anstrengend genug.

Mount Batur
Sonnenaufgang am Mount Batur

Nach einer weiteren halbe Stunde wird es hell, einen Sonnenaufgang gibt es aufgrund des vielen Nebels allerdings nicht. Nach weiteren 30 Minuten lichtet sich der Nebel ein bisschen und ich kann die Aussicht auf den Vulkansee genießen. Die ist wirklich traumhaft und ich habe sie ganz für mich allein, da alle anderen weiter den Berg hinaufgestiegen sind.

Ein wenig später kommen die Ersten mit enttäuschten Gesicht wieder herunter. Von der Spitze des Vulkan war die Sicht noch schlechter, man konnte nur ungefähr zehn Meter weit sehen.

Wir genießen noch ein bisschen die Aussicht und beginnen dann mit dem Abstieg. Während dessen wundere ich mich pausenlos, wie ich den Aufstieg in der Dunkelheit geschafft habe.

Bali für Einsteiger

  • 60% der Balinesen arbeiten weiterhin in der Landwirtschaft, nur 25% im Tourismus.
Bali
Reisfelder
  • Über 90% der Bevölkerung sind Hindus.
  • Auf Bali wird indonesisch und balinesisch gesprochen.
  • Restaurant heißen Warung. Oft gibt nur eine kleine Auswahl und jedes Warung ist auf ein bestimmtes Gericht spezialisiert.

  • Bali ist eine von 17.000 Inseln in Indonesien. Nur 6.000 der Inseln sind bewohnt und nicht alle haben einen Namen.
  • Auf Bali gibt es mehr Tempel pro Quadratkilometer, als irgendwo sonst auf der Welt.
Bali
Balinesischer Tempel
  • Es gibt häufig Stromausfälle, vor allem in den ländlichen Regionen. Oft aber nicht länger als eine Stunde.
  • Auf Bali befinden sich zwei aktive Vulkane, der Gunung Agung und der Gunung Batur. Der letzte Vulkanausbruch war 1964, kleinere Eruptionen finden häufig statt. Der Gunung Agung ist mit 3.031 Metern gleichzeitig der höchste Berg der Insel und für die Balinesen der Sitz der Götter.
  • Der balinesische Kalender hat 210 Tage, eine Woche hat sieben und ein Monat 35 Tage. Ein Jahr besteht aus 420 Tagen, also zwei Kalenderzyklen.
  • Bali war bis 1942 niederländische Kolonie. Danach gehörte die Insel bis 1945 zu Japan und erst anschließend zu Indonesien.
Bali
Niederländisches Restaurant
  • Gelber Bambus gilt als Glücksbringer. Er wird nicht zum Haus- oder Bootsbau verwendet, sondern bleibt, wo er ist. Viele Balinesen pflanzen ihn vor ihr Haus, zum Schutz vor bösen Geistern.
  • Auf Bali werden Namen nach der zugehörigen Kaste und der Reihenfolge der Geburt vergeben. Das erste Kind heißt der Sudra-Kaste heißt Wayan, das zweite Made oder Kadek, das dritte Nyoman und das vierte Ketut. Hat man mehr als vier Kinder, fängt man wieder von vorne an. Die Sudra-Kaste ist die am weitesten verbreitete auf Bali, ihr gehören über 90% der Bevölkerung an. Da so viele Balinesen Wayan oder Made heißen, werden sie oft mit ihrem Zweit- oder Nachnamen angesprochen.
Bali
Wayan überall
  • Mit Göttern und Geistern will es sich jeder gut stellen. Deshalb werden sie jeden Tag mit Räucherstäbchen, Blumen oder Reis zufrieden gestimmt.

  • Das Wort Ketchup stammt von dem indonesischen Wort „kecap“ ab, es bedeutet Soße.
  • Auf Bali wird alles mit Palm-Sirup gesüßt. Herkömmlichen Zucker findet man kaum.
  • Die Bürgersteige haben wahnsinnig hohe Bordsteine.
Bali
Hohe Bordsteine
  • Ein Gericht in einem Warang kostet ca. 2€, in einer Strandbar ungefähr 5€. In einem Restaurant mit westlichem Essen gibt es ab 12€.
  • Balinesische Babys werden die ersten drei Lebensmonate durchgehend getragen. Es bringt Unglück, wenn sie vor Beginn des vierten Monats den Boden berühren.