Rotorua – Stadt der heißen Quellen

Rotorua liegt im Zentrum der Nordinsel Neuseelands und ist ein Ort der heißen Quellen, blubbernden Schlammlöcher und Geysire. Die Stadt liegt auf dem pazifischen Feuerring und in direkter Nachbarschaft zu faszinierenden, vulkanischen Landschaften. Dass es in der Region aufgrund der geothermalen Aktivität durchgängig nach faulen Eiern riecht, wird fast zur Nebensache. Und ob man es glaubt oder nicht, ich habe mich nach einigen Stunden tatsächlich an den Geruch gewöhnt und ihn kaum noch  wahrgenommen.

Von Rotorua starte ich einen Ausflug ins Thermal Wunderland in Wai-O-Tapu. Auf einer Fläche von 18 Quadratkilometern gibt es Geysire, Krater erloschener Vulkane, Löcher mit brodelndem Schlamm und rauchende Felsspalten. Der größte der bunten Seen ist der Champagne Pool, er hat einen Durchmesser von 65 Metern, ist 62 Meter tief und 74 Grad heiß.

Unter der Erdoberfläche des Parks fließen Flüsse mit einer Temperatur von bis zu 300 Grad. Deshalb ist das Verlassen der Wege streng verboten und festes Schuhwerk wird empfohlen.

Auch in Rotorua selbst gibt es viele heiße Quellen und überall strömt heißer Dampf aus der Erde. Dies entdecke ich bei einem Spaziergang um den Lake Rotorua. In einer der vielen heißen Quellen des Ortes lasse ich den Tag ausklingen.

Zu Besuch in Hobbingen

Hobbingen existiert tatsächlich und zwar in Matamata in Neuseeland. Auf der Farm der Familie Alexander, mitten zwischen grasenden Schafen und Kühen, liegt das Filmset des Auenlandes aus den „Herr der Ringe“-Filmen. Der Regisseur Peter Jackson entdeckte das Gelände bei einem Helikopterrundflug auf der Suche nach einem geeigneten Drehort. Alles war so, wie er es sich vorgestellt hat: sanfte Hügel, große Bäume und ein kleiner See.

Es mussten nur noch die Hobbit-Höhlen hinzugefügt werde und mit Hilfe der neuseeländischen Armee wurden sie gebaut. Die Soldaten durften zur Belohnung im Film mitbewirken, die meisten von ihnen als Orks.

Nach den Dreharbeiten der „Herr der Ringe“-Filme wurde das Set wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Während der Rückbauarbeiten setzten jedoch heftige Unwetter ein und die Arbeiten wurden abgebrochen. Die übrig gebliebenen Kulissen wurden im Anschluss Ausflugsziel für viele Fans der Film-Triologie.

Als im Jahr 2011 das Buch „Der Hobbit“ verfilmt wurde, wurde Hobbingen neu aufgebaut. Diesmal nicht nur aus Holz als Filmkulisse, sondern aus Stein und der neuseeländischen Bauordnung entsprechend. So konnten alle Gebäude auch nach Abschluss der Dreharbeiten bestehen bleiben und werden heute täglich von bis zu 3.000 Touristen besucht.

Das ganze Gelände wird dauerhaft von zehn Gärtner betreut. Sie sorgen dafür, dass es in Hobbingen immer so aussieht, als würde morgen ein neuer Drehtag beginnen.

Während der Tour durch das Auenland, erfahre ich einige Interessante Details der Filmproduktion. Es gibt verschieden große Türen der Hobbithöhlen, um die Größenverhältnisse im Film richtig darstellen zu können. Viele Szenen wurden etliche Male gedreht, da der Winkel ständig geändert werden musste, damit alle Charaktere im Film die richtige Größe haben. Die Schafe, die im Film zu sehen sind, gehören zu einer extra aus England eingeflogenen, alten Rasse. Die in Neuseeland vorhandenen Schafe sahen einfach zu modern und zu weiß aus, fand Peter Jackson.

Nach dem Rundgang durch Hobbingen gibt es im Green Dragon noch ein Hobbit-Bier, das man mit Ausblick auf den See genießen kann. Für Fans der Filme ist ein Besuch im Auenland auf jeden Fall ein Erlebnis.

Hobbingen
Green Dragon

Coromandel bei verrücktem Wetter

Nach vier Tagen in Auckland, von denen es an drei Tagen nahezu ununterbrochen geregnet hat, mache ich mich auf den Weg  Coromandel. Auf der Halbinsel im Nordosten Neuseelands gibt es angeblich einen der schönsten Strände des Landes.

Coromandel
Auch der schönste Strand Neuseelands sieht im Regen trostlos aus

Das Wetter ist jedoch weiterhin nicht auf meiner Seite, am ersten Tag regnet es weiterhin pausenlos. Da ich nur noch ein trockenes Outfit besitze, entscheide ich mich dazu, den Tag gemeinsam mit meinen Mitreisenden im Hostel zu verbringen. Wir spielen gefühlte 50 verschiedene Kartenspiele, bringen uns gegenseitig die wichtigsten Sätze auf holländisch, französisch, belgisch, israelisch, walisisch, schwedisch und deutsch bei und grillen am Abend leckere Steaks. In der Hoffnung auf besseres Wetter am nächsten Tag gehen wir alle um zehn ins Bett.

Coromandel
Regen, Regen, Regen

Am nächsten Morgen regnet es immer noch. Wir befürchten einen Lagerkoller und machen uns daher trotz des schlechten Wetters auf den Weg zum Hotwater Beach. An diesem Strand fließen thermale Quellen direkt unter dem Sand ins Meer. Wenn man etwas buddelt, kann man sich seinen heißen Pool bauen. Genau das machen wir und nach 20 Minuten sitzen wir, trotz Regen, zufrieden in unserem warmen Becken.

Ab dem Mittag wird das Wetter endlich besser und wir machen uns auf den Weg zur Cathedral Cove. Der Strandabschnitt mit beeindruckenden Steinformationen liegt einen kurzen Spaziergang von meiner Unterkunft entfernt.

Als wir an der Cathedral Cove ankommen, ist es für einige von uns bereits warm genug zum Schwimmen. Ich zähle definitiv nicht dazu, auch wenn es in der Sonne ganz schön heiß werden kann. 16 Grad Wassertemperatur ist allerdings deutlich zu kalt für mich.

Coromandel
Cathedral Cove

Von Küste zu Küste in Auckland

Auch in der größten Stadt Neuseelands ist die beeindruckende Natur des Landes nur einen Katzensprung entfernt. Der „Coast to Coast Walk“ führt mitten durch die Stadt und verbindet die beiden Küsten miteinander.

Auckland
Der Weg durch die Stadt

Der Weg beginnt am Jachthafen von Auckland und führt vorbei am Kreuzfahrt-Terminal durch das Financial District.

Nach einem kleinen Stück auf der Queen Street, der Shoppingmeile der Stadt, gelange ich auch schon in den ersten Park. Und sogar die Sonne lässt sich blicken, das erste Mal, seit ich vor drei Tagen in Neuseeland angekommen bin.

Von nun an geht es von Park zu Park durch die Vororte von Auckland. Zwischen den einzelnen Parks laufe ich über das Gelände der Universität, vorbei am Auckland Museum und durch viele kleine Seitenstraßen.

Der Wanderweg führt auch am Mount Eden vorbei, einem der berühmtesten Aussichtspunkte. Der Mount Eden ist mit 196 Metern der höchste Vulkan der Stadt, insgesamt gibt es in Auckland 48 erloschene Vulkane.

Ich bleibe eine ganze Weile auf dem Mount Eden. Die Aussicht ist großartig und ich kann nicht genug bekommen. Erst nach über eine Stunde kann ich mich losreißen. Ich gehe weiter in Richtung Cornwall Park und bin etwas überrascht, plötzlich auf einer Kuhweide zu stehen, wenige Meter weiter grasen einige Schafe. Und das alles in der größten Stadt Neuseelands.

Nach ungefähr fünf Stunden und 16 Kilometern komme ich auf der andern Seite der Stadt an. Ich habe in der letzten halbe Stunde sehr auf eine gemütliche Tasse Kaffee am gegenüber liegenden Küstenabschnitt gefreut, doch daraus wird leider nichts. Der Wanderweg endet an einer kleinen Bucht, an der es außer einer Bushaltestelle leider gar nichts gibt.

Auckland
Ziel des Wanderweges

Also steige ich in den Bus und fahre zurück zum Hafen. Dort stärke ich mich mit Kaffee und einem großen Eis.

Der Wanderweg war sehr schön und eine tolle Alternative zum Hop-On-Hopp-Of-Bus, allerdings würde ich ihn beim nächsten Mal anders herum gehen. Einfach nur, um am Ende des Weges sicher zu sein, dass Verpflegung in der Nähe ist.

Neuseeland für Einsteiger

  • Neuseeland hat 4,5 Millionen Einwohner, hiervon leben 1/3 in Auckland. In Auckland wohnen damit mehr Menschen als auf der gesamten Südinsel.
  • Es gibt neun Mal so viele Schafe wie Einwohner.
Neuseeland
Schafe

  • Der Maori Name für Neuseeland lautet Aotearoa, übersetzt bedeutet es „Land der großen, weißen Wolke“.
  • Kiwi kann hier vieles bedeuten. Der Nationalvogel, die Frucht oder die Neuseeländer: alles Kiwis.
  • Es gibt zwei offizielle Nationalhymnen: „God Save The Queen“ und „God Defend New Zealand“.
  • Wellington ist die Hauptstadt Neuseelands und die südlichste Hauptstadt der Welt.
  • Internet? Umsonst? Vielleicht sogar Wifi? Eine Seltenheit in Neuseeland. Oft kostet das Wifi im Hotel oder Hostel zusätzlich und ist dann auch noch begrenzt. Für ungefähr 3€ kann man 150 MB kaufen, das reicht für ungefähr gar nichts. Kostenloses, unbegrenztes und schnelles Internet gibt es in allen öffentlichen Bibliotheken. Der Andrang ist enorm. Einige Mobilfunkanbieter bieten zudem zusätzlichen zum mobilen Internet die Nutzung von Wifi-Hotspots an. Die Hotspots sind meistens Telefonzellen, die sich häufig irgendwo abseits von allem anderen befinden.
Neuseeland
Wifi in Neuseeland

  • Alle vier Jahreszeiten an einem Tag zu erleben, ist keine Seltenheit.
  • Selbst bei Wolken und Regen kann man in Neuseeland aufgrund des Ozonlochs einen ordentlichen Sonnenbrand bekommen. Deshalb steht in vielen Imbissen und Cafés gratis Sonnencreme bereit.
  • Der Kiwi-Slang kann sehr verwirren: Ein „Dairy“ (Molkereiprodukte) ist hier ein kleiner Supermarkt, Jandels sind FlipFlops (Japanese Sandels) und wenn jemand in den Wop-Wops wohnt, heißt das, dass er irgendwo im Nirgendwo wohnt. Außerdem ist „Sweet As“ die Antwort auf fast alles. Um seine Zustimmung auszudrücken, wenn man irgendetwas supertoll oder beeindruckend findet oder einfach als Kommentar nach einer interessanten Geschichte.
  • Währung ist der neuseeländische Dollar (Kiwi-Dollar). Die Scheine sind nicht aus Papier sondern aus Kunststoff und fühlen sich im ersten Moment sehr merkwürdig an.
Neuseeland
Neuseeländische Dollar

  • Der erste kommerzielle Bungee-Jump der Welt fand 1988 in Queenstown statt. Queenstown ist heute die Welthauptstadt des Extremsports.
  • Neuseeland war das erste Land, das das Wahlrecht für Frauen einführte. Und das bereits im Jahr 1893.
  • Fledermäuse sind die einzigen einheimischen Säugetiere.
  • Egal wo man in Neuseeland ist, man ist nie weiter als 128km vom Meer entfernt.

  • Neben Maori und Englisch ist auch Gebärdensprache eine der drei Amtssprachen.
  • Dänemark und Neuseeland sind die am wenigsten korruptesten Länder der Welt.
  • In Neuseeland gibt es keine Schlangen.
  • Die neuseeländische Wirtschaft hat bis jetzt über 200.000.000 NZD durch die „Der Herr Der Ringe“-Verfilmung verdient.
Neuseeland
Hobbingen
  • Ein Übernachtung kostet zwischen 20 € (Mehrbettzimmer im Hostel), 40€ (Doppelzimmer im einfachen Hotel/Hostel) und ab 80€ (Doppelzimmer in 2-3 Sterne Hotel).
  • Den Nationalvogel Neuseelands, den Kiwi, hat fast kein Neuseeländer selbst gesehen. Der Vogel ist nachtaktiv und extrem scheu.
  • In Neuseeland gibt es unheimlich viele Buchhandlungen. Pro 7.500 Einwohner gibt es einen Buchladen.
Neuseeland
Buchhandlung
  • Es gibt jedes Jahr bis zu 13.000 Erdbeben. Die meisten sind jedoch so schwach, dass man sie gar nicht bemerkt.

Bali – Insel der Götter

Neben ein paar entspannten Tagen am Strand kann man auf Bali einiges erleben. Ob Trekking, Rafting, Yoga-Klasse, Surfkurs, Delphin-Beobachtungen in Lovina, Entspannen in den heißen Quellen, Kochstunde, Shopping in Ubud, Baden in einem der Wasserfälle oder Tempelbesichtigungen, man hat die Qual der Wahl. Alles habe ich nicht geschafft, aber zumindest einiges.

Bali
Am Strand von Sanur

Die Delphine in Lovina möchte ich unbedingt sehen. Leider spielt das Wetter nicht mit, der Seegang ist viel zu stark für die kleinen Boote. Nach drei Tagen in Folge, an denen ich vergeblich um 6:00 Uhr morgens am Strand gestanden habe, gebe ich auf. Vermutlich ist die Regenzeit nicht besonders gut geeignet für Delphin-Beobachtungen.

Bali
Lovina – Stadt der Delphine

Um eine Tempelbesichtigung kommt man auf Bali eigentlich gar nicht herum. Es gibt so viele verschiedene, kleine und große Tempel überall auf der Insel. Bei den meisten kleinen Tempeln ist der Eintritt kostenlos, bei den größeren muss man 3-4 Euro Eintritt zahlen. Zutritt erhält man nur, wenn man einen balinesischen Sarong (langer, gemusterter Rock) trägt. Die Kleiderordnung gilt übrigens auch für Männer.

Auch ein Wasserfall ist auf Bali eigentlich immer in der Nähe und aufgrund der hohen Temperaturen eine willkommene Abkühlung. Zumindest für Touristen. Bei meinem Besuch an den Gitgit-Fällen im Norden der Insel trägt mein Guide Adek lange Hosen und einen dünnen Pulli. Da wir früh am Morgen da sind, sind es erst 25 Grad und das ist für Adek recht kalt. Für mich nicht, ich wage mich trotzdem in den Fluten.

Trekking-Touren werden überall auf der Insel angeboten. Meistens führen sie zu den Vulkanen der Insel. Sofern man sich körperlich in der Lage fühlt (es ist immer anstrengend, auch wenn die Veranstalter das Gegenteil behaupten!), ist es absolut zu empfehlen. Das ganze Abenteuer gibt es hier.

Bali
Mount Batur

Auf ganz Bali, aber speziell in Ubud, findet man ausgezeichnete Yoga-Studios. Ob entspannendes Hatha-Yoga oder Bikram-Yoga in einer Sauna, es ist für jeden etwas dabei. Eine Yoga-Stunde kostet ungefähr 8€, man kann einfach im Studio vorbeigehen und wenn man Glück hat, sofort an einem Kurs teilnehmen.

Wer sich nicht selbst bewegen möchte, kann eine balinesische Massage buchen. Sie ähnelt der Thaimassage und ist superentspannend. Besonders nach einer anstrengenden Wanderung fühlt man sich im Abschluss wie neu geboren.

Aufstieg zum Mount Batur

Auf Bali gibt es sehr viele Vulkane und zumindest einen möchte ich erklimmen. Der Höchste von ihnen heißt Agung ist 3.031 Meter hoch, das erscheint mir etwas zu viel für den Anfang. Daher wähle ich den etwas kleinen Vulkan Batur für meinen Aufstieg. Hier sind nur 1.717 Höhenmeter zu bewältigen.

Mitten in der Nacht beginnt das Abenteuer. Um 1:30 werde ich an meiner Unterkunft in Lovina eingesammelt und von dort aus geht es im Auto zwei Stunden die Berge hinauf. Am Abend vorher hat es heftig geregnet und die Straßen sind immer noch überflutet. Der Regen hat außerdem zu kleineren Erdrutschen geführt, so dass teilweise riesige Palmen auf der Straße liegen. Ich bin sehr glücklich, in einem Fahrzeug mit Vierrad-Antrieb und einem erfahrenen Fahrer zu sitzen.

Um 3:30 kommen wir auf dem Parkplatz am Fuße des Vulkans an. Wir sind bei weitem nicht die einzigen, die heute den Vulkan besteigen möchten. Nach kurzer Wartezeit bekommen wir Guide Ulan zugeteilt. Eine Wanderung ohne Guide ist, zumindest in der Nacht, nicht erlaubt.

Wir gehen los, die nächsten zwei Stunden ausschließlich bergauf. Die erste halbe Stunde legen wir auf halbwegs sicheren Wanderwegen zurück, danach geht es querfeldein den Berg hinauf. Der Untergrund wechselt zwischen Lava-Gestein und Matsch, die Sichtweite beträgt wegen starkem Neben ungefähr drei Meter. Ich bin froh, dass ich nur in ein einer kleinen Gruppe von drei Leuten unterwegs bin und Guide Ulan darauf achtet, dass niemand verloren geht.

Mount Batur
Der Weg herauf – ich sehe die Hand vor Augen nicht

Nach zwei Stunden kommen wir auf dem unteren der beiden Aussichtspunkte an. Es ist immer noch stockdunkel und inzwischen kalt. Während am Fuß des Vulkans noch über 25 Grad geherrscht haben, sind es hier oben nur noch 12 Grad. Wieder bin ich Ulan dankbar, die aus ihrem Rucksack ein paar Decken zieht.

Nach einer kurzen Pause beschließt der Rest meiner Gruppe, den oberen Aussichtspunkt zu erklimmen. Hierfür muss man noch eine weitere halbe Stunde sehr steil bergauf gehen. Ich entscheide mich dagegen, für mich war es heute schon anstrengend genug.

Mount Batur
Sonnenaufgang am Mount Batur

Nach einer weiteren halbe Stunde wird es hell, einen Sonnenaufgang gibt es aufgrund des vielen Nebels allerdings nicht. Nach weiteren 30 Minuten lichtet sich der Nebel ein bisschen und ich kann die Aussicht auf den Vulkansee genießen. Die ist wirklich traumhaft und ich habe sie ganz für mich allein, da alle anderen weiter den Berg hinaufgestiegen sind.

Ein wenig später kommen die Ersten mit enttäuschten Gesicht wieder herunter. Von der Spitze des Vulkan war die Sicht noch schlechter, man konnte nur ungefähr zehn Meter weit sehen.

Wir genießen noch ein bisschen die Aussicht und beginnen dann mit dem Abstieg. Während dessen wundere ich mich pausenlos, wie ich den Aufstieg in der Dunkelheit geschafft habe.

Bali für Einsteiger

  • 60% der Balinesen arbeiten weiterhin in der Landwirtschaft, nur 25% im Tourismus.
Bali
Reisfelder
  • Über 90% der Bevölkerung sind Hindus.
  • Auf Bali wird indonesisch und balinesisch gesprochen.
  • Restaurant heißen Warung. Oft gibt nur eine kleine Auswahl und jedes Warung ist auf ein bestimmtes Gericht spezialisiert.

  • Bali ist eine von 17.000 Inseln in Indonesien. Nur 6.000 der Inseln sind bewohnt und nicht alle haben einen Namen.
  • Auf Bali gibt es mehr Tempel pro Quadratkilometer, als irgendwo sonst auf der Welt.
Bali
Balinesischer Tempel
  • Es gibt häufig Stromausfälle, vor allem in den ländlichen Regionen. Oft aber nicht länger als eine Stunde.
  • Auf Bali befinden sich zwei aktive Vulkane, der Gunung Agung und der Gunung Batur. Der letzte Vulkanausbruch war 1964, kleinere Eruptionen finden häufig statt. Der Gunung Agung ist mit 3.031 Metern gleichzeitig der höchste Berg der Insel und für die Balinesen der Sitz der Götter.
  • Der balinesische Kalender hat 210 Tage, eine Woche hat sieben und ein Monat 35 Tage. Ein Jahr besteht aus 420 Tagen, also zwei Kalenderzyklen.
  • Bali war bis 1942 niederländische Kolonie. Danach gehörte die Insel bis 1945 zu Japan und erst anschließend zu Indonesien.
Bali
Niederländisches Restaurant
  • Gelber Bambus gilt als Glücksbringer. Er wird nicht zum Haus- oder Bootsbau verwendet, sondern bleibt, wo er ist. Viele Balinesen pflanzen ihn vor ihr Haus, zum Schutz vor bösen Geistern.
  • Auf Bali werden Namen nach der zugehörigen Kaste und der Reihenfolge der Geburt vergeben. Das erste Kind heißt der Sudra-Kaste heißt Wayan, das zweite Made oder Kadek, das dritte Nyoman und das vierte Ketut. Hat man mehr als vier Kinder, fängt man wieder von vorne an. Die Sudra-Kaste ist die am weitesten verbreitete auf Bali, ihr gehören über 90% der Bevölkerung an. Da so viele Balinesen Wayan oder Made heißen, werden sie oft mit ihrem Zweit- oder Nachnamen angesprochen.
Bali
Wayan überall
  • Mit Göttern und Geistern will es sich jeder gut stellen. Deshalb werden sie jeden Tag mit Räucherstäbchen, Blumen oder Reis zufrieden gestimmt.

  • Das Wort Ketchup stammt von dem indonesischen Wort „kecap“ ab, es bedeutet Soße.
  • Auf Bali wird alles mit Palm-Sirup gesüßt. Herkömmlichen Zucker findet man kaum.
  • Die Bürgersteige haben wahnsinnig hohe Bordsteine.
Bali
Hohe Bordsteine
  • Ein Gericht in einem Warang kostet ca. 2€, in einer Strandbar ungefähr 5€. In einem Restaurant mit westlichem Essen gibt es ab 12€.
  • Balinesische Babys werden die ersten drei Lebensmonate durchgehend getragen. Es bringt Unglück, wenn sie vor Beginn des vierten Monats den Boden berühren.

Im Dschungel von Borneo

Man kann meiner Meinung nach nicht auf Borneo gewesen sein, ohne einen der zahlreichen Nationalparks besucht zu haben. Daher mache ich mich auf den Weg, mein Ziel ist der Bako Nationalpark. Er liegt im Norden Sarawaks auf einer Halbinsel und ist gut mit dem öffentlichen Bus und einer anschließenden Bootsfahrt zu erreichen. Damit ich alles ganz in Ruhe erkunden kann, werde ich dort über Nacht bleiben. Im Park kann man ein Bett im Schlafsaal für unglaubliche 3€ pro Nacht buchen, dieses Schnäppchen möchte ich mir nicht entgehen lassen. Die Zimmer haben jedoch keine Klimaanlage und nur kalte Duschen. Aber für zwei Nächte lässt sich das ganz gut aushalten.

Bako Nationalpark
Unterwegs in den Bako NP

Im Nationalpark angekommen, werde ich sofort von gemeinen Affen angegriffen. Langschwanz-Makaken stehlen mir meinen Proviant (Cola und Bananen), ich habe offensichtlich noch nicht aus meinen Fehlern gelernt. Einer anderen Reisenden wird sogar der komplette Rucksack von den diebischen Äffchen entrissen und die Ranger müssen ihn mit Hilfe einer Leiter von einem Baum holen. Aus diesem Grund gibt es auch keine Fotos von den kleinen Quälgeistern. Ich habe mich einfach nicht getraut, in ihrer Nähe irgendetwas aus dem Rucksack zu holen. Es gibt aber auch nette Bewohner. Die Nasenaffen und Wildscheine bleiben auf Abstand und lassen sich wunderbar beobachten.

Der Nationalpark ist vor allem wegen seiner vielen Wanderwege bekannt. Für einige benötigt man einen ganzen Tag und muss daher Essen und Trinken mitnehmen. Ich entscheide gegen einen Ganztages-Trip, weil es mir erstens viel zu heiß und schwül ist und ich zweitens die Befürchtung habe, dass ich meine Wegzehrung nach wenigen Metern an die Affen abgeben muss. Es gibt aber auch viele Touren, die in ein bis drei Stunden zu meistern sind. Hier muss ich nur Wasser mitnehmen und an dem haben die Affen zum Glück überhaupt kein Interesse.

Der Regenwald ist wunderschön, teilweise führen die Wege auch durch den Mangrovenwald. Der Lärm dort ist beeindruckend.

Am Abend mache ich eine geführte Nachtwanderung durch den Regenwald. Die Rancher zeigen uns viele verschiedene Frösche, Schlangen und Insekten. Vor allem die Insekten sind riesig und ich hätte sie lieber nicht gesehen. Außerdem zeigen uns die Rancher lumineszierende Pilze. Diese wurden zu Zeiten, als es noch keine Taschenlampen gab, als Wegweiser bei nächtlichen Ausflügen genutzt.

Der Wald ist trotz der vielen Insekten in der Dunkelheit faszinierend. Und er hört sich auch ganz anders an.

Als wir fast wieder zurück sind, beginnt ein kräftiges Tropengewitter. Obwohl wir die letzten hundert Meter zur Unterkunft rennen, sind wir alle nass bis auf die Haut. Und wir bleiben es auch in den nächsten Stunden, denn aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit trocknet hier nichts. Das Gewitter ist so stark, dass es für einen Stromausfall auf der kompletten Halbinsel sorgt. Und so wird die Nacht noch heißer als vermutet, da die Ventilatoren nicht funktionieren und wir aufgrund der frechen Affen auch die Fenster nicht öffnen können. Eigentlich schlafen die Makaken zwar nachts auf Bäumen und kommen aus Angst vor Schlangen auch nicht herunter, aber man weiß ja nie.

Ich beobachte noch über eine Stunde tausende Glühwürmchen, die durch den Dschungel fliegen und schlafe dann zum Zirpen der Grillen und Quaken der Frösche ein.

Am nächsten Morgen wache wenig erholt auf. Die Nacht war heiß und stickig, im Zimmer  ist aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit alles klamm und ich habe die halbe Nacht an die riesigen Insekten denken müssen.

Passend zum Frühstück setzt zum Glück der Strom wieder ein. Den zweiten Tag verbringe ich nach einer morgendlichen Wanderung überwiegend damit, zu beobachten, wie alle Neuankömmlinge von den Affen beraubt werden. Etwas gemein, das gebe ich ja zu. Aber ich habe sehr gelacht.