Speiseführer – So schmeckt Peru

Die peruanische Küche hat sich über Jahrhunderte entwickelt und ist extrem vielseitig. Bereits die Quechua kultivierten alle möglichen Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Mais, Tomaten, Kakao, Bohnen, Kürbisse, Quinoa, Chilis und natürlich Kartoffeln. Durch das große Angebot wurden viele verschiedene Speisen entwickelt. In den letzten Jahrhunderten haben die Einwanderer aus Spanien, Italien, Japan und China die traditionellen Gerichte beeinflusst und sie weiterentwickelt. Heute zählt die peruanische Küche zu den besten der Welt, meiner Meinung nach zu Recht.

An vielen Tagen in Peru konnte ich mich gar nicht entscheiden, was ich essen wollte. Es schmeckt einfach alles lecker, ob Lomo Satado, Aji de Gallina oder Rocoto Relleno. Nur an das Meerschweinchen habe ich mich nicht herangetraut. Vorwiegend allerdings, weil ich kein ganzes essen wollte und sich niemand bereit erklärte, eines mit mir zu teilen.

Lomo Saltado

Ursprünglich war Lomo Saltado ein Gericht für arme Leute. Heute ist es eines der Nationalgerichte Perus. Marinierte Rindfleisch-Streifen werden mit Zwiebeln, Tomaten, Paprika und Chili  scharf angebraten. Die Marinade wird von jedem Koch etwas anders gemacht und besteht im Wesentlichen aus Sojasauce, Knoblauch, Chili und Koriander. Lomo Saltado ist definitiv eines meines Lieblingsgerichte in Peru.

Dazu gibt es immer Pommes und meistens auch Reis. Zwei Beilagen sind in Peru eher die Regel als die Ausnahme.

Lomo Saltado
Lomo Saltado

Aji de Gallina

Gerichte mit Hühnchen sind in Peru sehr beliebt. An jeder Straßenecke findet man eine Polleria, die frittierte oder gebratene Hühner anbietet. Daher ist es kein Wunder, dass auch Aji de Gallina eines der beliebtesten Gericht ist.

Die Konsistenz erinnert etwas an Hühnerfrikassee, kleine Streifen Hähnchenfleisch befinden sich in einer sämigen Soße. Die Soße besteht aus gelben Chilis, gelber Paprika, Knoblauch und Sahne.

Garniert wird das Ganze mit schwarzen Oliven und einem hartgekochtem Ei (fehlt bei mir, die Eier waren aus).

Aji de Gallina
Aji de Gallina

Rocoto Relleno

Bei diesem Gericht ist Vorsicht geboten, denn die grünen Chilis können ganz schön scharf sein. Bestellt man es in einem eher touristischem Restaurant, ist es auch für Europäer zu essen. In einem mehr von Peruanern besuchtem Restaurant könnte es schwierig werden.

„Rocoto“ ist der Name der scharfen, grünen Paprika, „Relleno“ heißt gefüllt. Die Füllung ist immer etwas anders, besteht aber meistens aus Hackfleisch, Mais, Möhren und Knoblauch. Im Anschluss wird das Ganze mit Käse überbacken.

Ceviche

Zu Anfang war ich etwas skeptisch, als ich hörte, dass Ceviche zu einem Großteil aus rohem Fisch besteht, der auch noch recht kalt serviert wird. Allerdings schmeckt es tatsächlich gut (und wahrscheinlich sogar fantastisch, wenn man gerne Fisch mag).

Es besteht aus gewürfeltem, rohem Fisch, der in Limettensaft, Chilis, Zwiebeln, Koriander und Knoblauch mariniert wird.

Ceviche
Ceviche mit Süßkartoffel-Püree

Anticuchos

Anticuchos sind gegrillte Fleischspieße. Man bekommt sie an vielen Straßenständen, allerdings handelt es sich hierbei oft um gegrillte Rinderherzen. In Restaurants darf man sich aussuchen, welches Fleisch auf dem Spieß kommt. Meist besteht die Auswahl zwischen Rindfleisch, Alpaka, Hähnchen, Rinderherz oder einer Mischung aus allem.

Der Alpaka-Spieß ist eindeutig mein Favorit. Das Fleisch ist sehr zart und schmeckt ein kleines bisschen wie Lamm. Es muss ebenfalls heiß gegessen werden, denn sonst schmeckt es zu streng.

Anticucho Alpaka
Anticucho Alpaka mit Rocoto Relleno, Ofenkartoffeln und scharfer Soße

Papa Rellena

Viele Essener kennen dieses Gericht bereits vom Weihnachtsmarkt: Die peruanische Kartoffel. Jahrelang haben wir gerätselt, ob man sie wohl tatsächlich in Peru bekommen kann. Nun kann ich sagen: Ja, allerdings mit einer etwas anderen Füllung.

Die Papa Rellena besteht aus Kartoffelteig, der mit Rindfleischstreifen, Chili, Paprika, Zwiebeln und Mais gefüllt wird. Nachdem die Füllung mit Kartoffelteig ummantelt ist, wird sie in viel Fett gebraten.

Papa Rellena
Papa Rellena – die peruanische Kartoffel

Kartoffeln in allen Varianten

In Peru gibt es unendlich viele Kartoffelgericht. Gekocht, gebraten, getrocknet, frittiert, gebacken… mit Kartoffeln kann man alles machen. Da es in Peru über 3.000 verschiedene Sorten gibt, passen sie einfach zu jedem Essen.

Quinoa

Quinoa ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der peruanischen Küche. In der Andenregion gibt es nahezu vor jedem Essen eine kleine Schale Quinoa-Suppe, außerdem dient es auch oft als Beilage.

Cuy

Ich habe es zwar nicht probiert, dennoch möchte ich euch die Fotos nicht vorenthalten. Peruaner lieben das gegrillte Meerschweinchen und auch die meisten Reisenden, die es probiert haben, fanden es überraschend lecker.

Getränke: Pisco Sour, Jugos, Cusquena und Koka-Tee

Auch die peruanischen Getränke verdienen eine Erwähnung. Der Pisco Sour ist innerhalb des ersten Abends bereits in meine Top-Drei der Cocktails aufgestiegen. Er besteht aus Pisco (Traubenschnaps), Limettensaft, Zucker und Eischnee. Herrlich erfrischend.

Frische Säfte – Jugos – bekommt man ebenfalls überall. Auf jeder Straße gibt es ein kleines Geschäft, das frisch gepresste Säfte verkauft.

Koka-Tee ist zwar geschmacklich nicht unbedingt mein Favorit allerdings ist er bei einer Reise in die Andenregion unverzichtbar. Er hilft bei der Höhenkrankheit und wärmt zusätzlich.

Cusquena ist das lokale Bier der Region Cusco. Es gibt verschiedene Varianten, mir hat das dunkle am besten geschmeckt.

Speiseführer – So schmeckt Sarawak

Ist man in Sarawak unterwegs, hat man oft die Wahl zwischen chinesischem und malayischem Essen. Wenn man etwas länger sucht, kann man aber auch Restaurants der Iban und Bidayuh finden. Hier war ich sehr oft, denn das Essen hat mir einfach so gut geschmeckt.

Dschungelfarn

Der Farn wird tatsächlich im Regenwald gepflückt und dann mit Knoblauch, Chili und Sojasauce in den Wok geworfen. So lecker!

Sarawak
Dschungelfarn

Gemischtes Gemüse mit Fischkuchen

Was genau der Fischkuchen ist, habe ich nicht herausgefunden. Geschmacklich erinnert es an Krebsfleisch, wurde mir berichtet. Ich bin mal wieder bei Tofu geblieben, auch eine sehr leckere Variante. Das Gemüse ist sehr scharf, da ganz viele Chilis und Ingwer mit dabei sind.

Sarawak
Gemüse mit Fischkuchen

Reis aus dem Bambuskocher

In den Restaurants kommt der Reis in der Regel aus einem elektrischen Reiskocher. Ist man aber bei einer Familie zu Hause zu Gast, wird der Reis traditionell im Bambusrohr gemacht. Auch für sich selbst kochen die Bidayuh den Reis nur so, denn so schmeckt er am besten.

Frisches Hähnchen mit Zitronengras, Ingwer und Chilis

Extra für uns hat die Familie, bei der wir im Langhaus übernachtet haben, eines ihrer Hühner geschlachtet. Da musste ich mal einen Ausnahme machen und ein paar Stücke Fleisch essen. Es war sehr lecker, die Sauce war fantastisch und auch das Fleisch war gut.

Sarawak
Hähnchen mit Ingwer und Zitronengras

Hühnersuppe aus dem Bambusrohr

Auch eine Hühnersuppe kann man im Bambusrohr kochen. Das Fleisch wird in kleine Stücke geschnitten und gemeinsam mit Wasser, frischen Kräutern und Gemüse in Bambusrohr gesteckt. Anschließend wird das Bambusrohr ca. eine Stunde über dem offenen Feuer gekocht.

Sarawak
Hühnersuppe aus dem Bambusrohr

Bidayuh-Chips

Ich habe nicht herausfinden können, woraus die Chips hergestellt werden. Natürlich ist Reis darin, aber das kann nicht alles sein. Lecker sind sie auf jeden Fall.

Sarawak
Bidayuh Chips

Gebackene Banane

Auch hier ein Klassiker. Es gibt sie an fast allen Ständen und sie schmeckt supergut, da hier kleine, braune Bananen verwendet werden. Sie sind besonders süß.

Sarawak
gebackene Banane

 

So schmeckt Kambodscha

Die kambodschanische Küche, oder richtigerweise die Khmer Küche, ist eine Mischung aus der chinesischen, der vietnamesischen und der thailändischen. Das Essen ist allerdings nicht scharf, sondern häufig etwas süßlich. Es kann jedoch durch frische Chilis, Soja- und Fischsauce, die in jeder Garküche und jedem Restaurant auf dem Tisch stehen, nach Belieben nachgewürzt werden.

Fast alle Speisen werden bei Bestellung frisch zubereitet, da es vor allem in den ländlichen Regionen von Kambodscha oft keine Kühlschränke gibt.

Auf dem Markt von Siem Reap

Zu jeden Gericht gibt es einen Teller oder einen ganzen Topf voll Reis und häufig auch eine Kanne Tee, sofern gewünscht auch auf Eis. Fast jeder fahrende Händler hat eine Kühlbox mit einem riesigen Eisblock bei sich, das bei Bedarf mit Hilfe einer Säge in Eiswürfel oder mit Hilfe eines Hammers in Crushed Eis verwandelt wird.

fahrender Imbiss mit Eiswürfel

Auch in Kambodscha bleibe ich Vegetarierin. Eine „Kühlkette“ scheint weiterhin unbekannt, zudem wird das Fleisch in der Regel mit Knochen, Knorpel und Innereien serviert. Gut gegrilltes oder frittiertes Fleisch ist allerdings allen andern Reisenden gut bekommen hat hat ihnen zudem auch sehr gut geschmeckt.

Glück für mich, das es in Kambodscha auch eine riesige Auswahl an frischem Obst und Gemüse gibt.

Essen in Kambodscha
Gemüsestand

Amok

Amok ist das Nationalgericht Kambodschas. Es ist ein Fischcurry mit Kokosmilch, ein bisschen Koriander und viel, viel Zitronengras. Außerdem kommen noch Tamarinde, Ingwer und Knoblauch hinzu. Amok schmeckt in jedem Restaurant anders, da jeder Koch unterschiedlich viel der Zutaten nutzt. Es ist aber immer lecker, auch in meiner Variante mit Tofu statt Fisch.

Essen im Kambodscha
Amok

Yellow Noodles

Die Verwendung von Nudeln statt Reis ist auf den Einfluss der vietnamesischen Küche zurück zu führen. Es gibt verschiedene Nudelgerichte mit Fleisch, Fisch oder Gemüse.

Essen in Kambodscha
Yellow Noodles

Frisches Obst

Leckeres, superfrisches Obst ist überall zu bekommen. Am Straßenrand, in den Markthallen oder vor den Tempeln von Angkor Wat. Es schmeckt fantastisch, sogar die Drachenfrucht hat hier Geschmack.

Essen in Kambodscha
Mango, Melone und Drachenfrucht

Khmer Pad Thai

Das Khmer Pad Thai ähnelt dem thailändischen Pad Thai, ist allerdings gar nicht scharf und wird oft mit Erdnüssen oder Cashews serviert. Basis des Gerichts sind Reis-Bandnudeln, hinzu kommen Eier, Fischsauce Knoblauch und natürlich Zitronengras.

Essen in Kambodscha
Khmer Pad Thai

Fruchtshakes

Die erfrischenden Shakes sind an jeder Ecke und mit jedem gewünschten Obst zu bekommen. Das Obst wird frisch aufgeschnitten und zusammen mit einer Menge Eis püriert. Meine bevorzugten Varianten sind der Mango- und der Limetten-Shake. Die Variante mit Mango ist sehr fruchtig und mit dem Geschmack der nach Europa importierten Früchte in keinster Weise zu vergleichen. Der Limetten-Shake ist etwas sauer, dafür aber sehr erfrischend. Kambodschaner mögen ihre Getränke gern supersüß. Wer das nicht so gern mag, sollte einen Shake ohne Zucker bestellen.

Essen in Kambodscha
Limettenshake

So schmeckt Vietnam

Die vietnamesische Küche ist abwechslungsreich und superlecker. Man muss nur über seinen Schatten springen und den Mut aufbringen, in den kleinen Garküchen auf winzigen Stühlen Platz zu nehmen.

Alles, was ich in Vietnam probiert habe, hat mir sehr gut geschmeckt. Hierzu muss man allerdings wissen, dass ich Koriander, Minze und Zitronengras gerne mag. Außerdem bin ich, seitdem ich in Asien bin, Vegetarierin. Die Fleischverarbeitung auf den Bürgersteigen entspricht nicht meinen hygienischen Anforderungen. Vemutlich ist das aber Kopfsache, denn meinen Mitreisenden ist das Fleisch gut bekommen.

Fleischverkauf an der Straßenecke

Nudelsuppe  Pho

Pho ist das Nationalgericht Vietnams und wird eigentlich zum Frühstück gegessen. Die traditionelle Variante beinhaltet eine Menge Fleisch, weshalb meine vegetarische Variante hier einen etwas bedauerlichen Eindruck macht. Ich habe aber auch oft eine Version mit Tofu gegessen. Die war allerdings so gut, dass ich sie blitzschnell aufgegessen habe und daher kein Foto existiert.

Die unterschiedlichen Zutaten für die Nudelsuppe bekommt man separat und mischt sie am Tisch selbst zusammen. In die Suppenschale kommen also die Nudeln, frische Kräuter und wahlweise Chilis.

Nudelsuppe Pho

Grüner Papaya Salat

Der grüne Papaya-Salat ist mein absolutes Lieblingsessen. Er besteht aus geraspelten Papaya, Möhren und einem Limetten-Dressing. Über den Salat werden jede Menge Erdnüsse gestreut und in der Original-Version gehören auch noch gebratene Rindfleischstreifen dazu.

Grüner Papaya Salat

Vietnamese Steamed Pancake

Ich gebe zu, die vietnamesischen Pfannkuchen sehen gewöhnungsbedürftig aus. Sie sind aber unglaublich lecker. Schweinefleisch und Pilze werden in Reisnudeln eingewickelt und mit gerösteten Zwiebeln bestreut. Anschließend wird das Ganze in eine würzige Sauce gedippt.

Vietnamese Steamed Pancake

Frittiertes und Sommerrollen

In Vietnam gibt es ziemlich viele, frittierte Dinge. Vermutlich kann man alles, in Backteig oder Reispapier eingewickelt, ins heiße Öl werfen. Es gibt herzhafte Varianten mit einer Füllung aus Schweinefleisch, Shrimps oder Hähnchen. Außerdem gibt es fast mindestens genauso viele süße Kreationen, mit Sesam- oder Zuckermantel.

Sommerrollen sind ein weiteres, sehr bekanntes Gericht in Vietnam. Sie bestehen aus Reispapier, welches mit frischem Salat, Minze, Koriander und Shrimps gefüllt wird. Die Rollen werden in Sesam- oder Sojasauce gedippt und gehören definitiv auch zu meinen Favoriten. Allerdings mit Tofu statt Shrimps, sicher ist sicher.

Frittiertes und Sommerollen

Baguette – Banh Mi

Die vietnamesische Baguette-Variation. Ich glaube, es ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht mindestens eins gegessen habe. Mit frischen Gemüse, Koriander, Chili und Ei einfach fantastisch.

Banh Mi

Egg Coffee

Egg Coffee ist ein Besonderheit in Hanoi. Er wird mit geschlagenen Eigelb, Zucker und Kondensmilch zubereitet. Es hört sich ziemlich verrückt an, schmeckt aber überraschend gut.

Egg Coffee