Vietnam für Einsteiger

  • Vietnam hat ca. 90 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 333.000 km2  (Vergleich Deutschland: 80 Mio. Einwohner / 358.000 km)
  • Die vietnamesische Währung heißt Dong. Es gibt keine Münzen, der kleinste Schein ist der 1.000-Dong-Schein.
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Vietnamesische Dong
  • Vietnam ist der weltweit der größte Exporteur von Cashew Nüssen.
  • Beim Smalltalk wird man nach seinem Alter, Beruf und Beziehungsstatus gefragt. Unterhält man sich länger als fünf Minuten, dreht sich das Gespräch um die Höhe des Einkommens und die Familienplanung. So wird ausgedrückt, dass man sich auch tatsächlich für sein Gegenüber interessiert.
  • Die Straße zu überqueren entpuppt sich als Herausforderung. Der Verkehr ist vor allem am Morgen unfassbar. Es kommen Autos, Motorroller, Fahrräder und fahrende Händler die Straße entlang und es gibt keine erkennbare Lücke. Ich habe einige westliche Touristen hilflos am Straßenrand stehen sehen, während ich selbst nach einer Möglichkeit gesucht habe, die Straßenseite zu wechseln. Am Anfang bin ich einfach hinter Vietnamesen hergelaufen. Dieses Vorgehen lässt sich auf Dauer aber nicht beibehalten, da Vietnamesen sehr selten laufen. Sie fahren auch wenige Meter mit ihren Motorrollern und sind daher als Verkehrslotse eher ungeeignet. Also habe ich mir abgeschaut, wie es funktioniert. Ich muss einfach loslaufen. Ohne zu gucken. Einfach Laufen. Wegen des vielen Verkehrs kann nicht sehr schnell gefahren werden und die Rollerfahrer weichen Fußgängern einfach aus. Wenn man dann erstmal auf der Straße ist, darf man die Lauf-Geschwindigkeit nicht verändern. Auch wenn man versucht ist, einfach von der Straße zu rennen, ist dringend davon abzuraten. Denn wird man plötzlich schneller (oder verrückterweise langsamer) sind die kalkulierten Lücken nicht mehr da und die Rollerfahrer hupen wütend.
  • Spazieren gehen ist ebenfalls nicht ganz so einfach. Es erfordert etwas Übung und am Anfang starke Nerven. Bürgersteige sind zwar vorhanden, werden allerdings als Verkaufsfläche für Waren aller Art oder als Parkplatz Motorroller genutzt. Ist man zu Fuß unterwegs, muss man auf der Straße laufen. Auch hier gilt wieder: Einfach laufen, nicht gucken. Häufig tauchen Hinternisse auf dem Weg auf, weil eine fahrende Händlerin ihren Stand auf der Straße parkt oder ein Rollerfahrer ohne Vorwahrung anhält, um eine SMS zu schreiben. In diesen Fällen gilt: Unter keinen Umständen nach Hinten gucken, ausscheren und am Hindernis vorbeilaufen. Zögert man auch nur eine Sekunde oder schaut sich um, wird man von den Rollern überholt und steckt die nächsten Minuten fest. Es mag sich sehr verrückt anhören, aber es klappt ganz wunderbar. Jeder Verkehrsbeteiligte schaut, was der Vordermann macht und weicht Notfall aus.

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  • Der Vietnamkrieg dauerte zehn Jahre (1965-1975), durch die USA wurden acht Millionen Tonnen Bomben abgeworfen. Drei Millionen Vietnamesen starben, vier Millionen wurden verletzt.
  • Fast 40% der Vietnamesen heißen mit Nguyen. Meistens mit Nachnamen, manchmal mit Vornamen.
  • Es lässt sich alles auf dem Motorroller transportieren. Man muss es nur wollen.

 

  • Hanoi ist die Hauptstadt Vietnams, sie hat 7,6 Millionen Einwohner und wurde im Jahr 1010 gegründet (zum Vergleich: größte deutsche Stadt ist Berlin mit 3,5 Millionen Einwohnern).
  • Ho-Chi-Minh-Stadt (ehem.Saigon) ist mit 8,3 Millionen Einwohnern die größte Stadt Vietnams.

Vietnam - Übersicht

  • Vietnamesen benutzen das lateinische Alphabet. Das macht es aber nicht unbedingt einfacher, denn es gibt verschiedene Tonlagen, die den Wortsinn bestimmen und für mich keinen hörbaren Unterschied darstellen. Ein Wort kann, je nach Betonung, bis zu sechs Bedeutungen haben.
  • Es gibt fantastischen Kaffee. Nach Brasilien ist Vietnam der größte Kaffeeproduzent der Welt.

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  • Ein Übernachtung kostet zwischen 5€ (Mehrbettzimmer im Hostel), 20€ (Doppelzimmer im einfachen Hotel) und ab 40€ (Doppelzimmer im Boutique Hotel).
  • Es gibt richtig gutes Baguette. Es heißt hier „Bánh mì“ und ist ein Überbleibsel der französischen Kolonialherrschaft. Das vietnamesische Baguette ist etwas fluffiger als die französische Variante, aber genau so lecker. Es wird traditionell aus Weizenmehl und Reismehl zubereitet und ist deshalb besonders knusprig. Belegt wird es mit Gurke, eingelegten Möhren, Frühlingszwiebeln, Salat und Koriander. Hinzu kommt außerdem wahlweise mariniertes Hähnchen- oder Schweinefleisch oder ein Spiegelei und viel Chilisauce.
  • Vietnam schreibt man eigentlich in zwei Worten: Viet Nam.
  • Das Tet-Festival ist das wichtigste Fest im Land. Es wird zu Beginn des neuen Mondjahres gefeiert und gleicht etwas unserem Weihnachten. Gefeiert wird es am ersten Tag im Kreis der Familie und an den folgenden Tagen mit Verwandten und Freunden. Die Vorbereitungen beginnen schon Monate vorher, das Haus wird geschmückt, neue Kleider gekauft und jede Menge Essen eingelagert.
  • Reiswein ist hier in der Regel kein Wein, sondern sehr hochprozentiger Schnaps. Er wird auch als „Happy Water“ bezeichnet.
  • Ein Gericht aus der Garküche kostet 0,70 € , in einem Imbiss bezahlt man 2,50 € für ein Essen und Getränke. In einem Restaurant kostet Dinner mit Getränken ab ca. 8,00 € pro Person.
  • Alle möchten weiße Haut haben. Und dies zu gewährleisten, wird großzügig Sonnenschutz aufgetragen und die Haut zusätzlich durch lange Kleider, große Hüte und Sonnenschirme geschützt. Sollte trotzdem mal jemand etwas Farbe bekommen haben, gibt es im Supermarkt „Whitening Cream“. Die bleicht die Haut.
  • Zum Einkaufen muss man das Haus eigentlich nicht verlassen. Früher oder später wird das gewünschte Produkt schon vorbeikommen.